Über Lichterscheinungen in elektrolytischen Zellen mit Aluminium- und Magnesium- elektroden

Zusammenfassung

Bei Versuchen, welche angestellt wurden, um das Verhalten von elektrolytischen Zellen mit einer Aluminium- und einer Kohleelektrode im Wechselstromkreise zu verfolgen, wurde an der Aluminiumelektrode eine Lichterscheinung beobachtet. Dieselbe ist bei Tageslicht nur als unauffällige Veränderung im Aussehen der Platte, bei matter Beleuchtung (gelblichem Gaslicht) als bläuliche Färbung der Platte und im abgedunkelten Raume als deutliches Leuchten zu beobachten. Die Erscheinung, über welche, soweit es die bisher angestellten Versuche zulassen, im folgenden kurz berichtet werden soll, ähnelt, sowohl der Farbe als dem Glanze des Lichtes nach, dem Leuchten des Phosphors. Die Aluminiumelektrode leuchtet auf der ganzen, eingetauchten Oberfläche, die bei den verschiedenen Versuchen von einigen Quadratzentimetern bis 4 qdcm variierte. Sind Kohle- und Aluminiumplatte parallel, so leuchtet die der Kohle zugewendete Fläche um weniges heller. Die Elektrodendistanz war bei allen Versuchen 1–1,5 cm. Die längs der Platte aufsteigenden Gasblasen bewirken, daß die Flüssigkeit sich stellenweise an der Platte hinaufzieht. An dem so entstehenden Flüssigkeitssaume tritt die Lichterscheinung besonders hell auf.

Diese Arbeit ist in Gemeinschaft mit Ludwig Kallir entstanden. Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Klasse; Bd. CVIII. Abt. II. a. März 1899. (Vorgelegt in der Sitzung am 9. Februar 1899.)