Über die Zerlegung des oszillierenden Feldes des Einphasenmotors in Drehfelder

Zusammenfassung

Die Zerlegung des oszillierenden Feldes in zwei Drehfelder ist zur Erklärung der Funktion der „Einphasenmotoren“ einerseits und der „Motoren mit einachsiger Wicklung am induzierten Teil“ andererseits vielfach herangezogen worden. Das oszillierende Feld B sin 2 π ? t ist dabei in zwei Felder von der konstanten Stärke B/2, die mit ?/p Touren per Sekunde gleichmäßig rotieren, und zwar das eine im Sinne des Uhrzeigers, das andere entgegengesetzt demselben, zerfallend gedacht, p ist die Zahl der Polpaare. Daß diese für stillstehende Armatur vollkommen richtige Zerlegung mit zunehmender Armaturgeschwindigkeit ihre Gültigkeit verliert, daß vielmehr der Einphasenmotor in der Nähe des Synchronismus sich so verhält, wie ein Motor mit nur einem Drehfeld, ist allgemein bekannt und ist in einer Reihe theoretischer Arbeiten über den Einphu,senmotor berücksichtigt worden. Steinmetz hat in seiner Arbeit über den Einphasenmotor (siehe Elektrotechn. Zeitschr. 1899, Heft 25 und 26) von der Zerlegung in zwei oszillierende Felder Abstand genommen und hat die Gleichungen des Einphasenmotors dadurch abgeleitet, daß er einen der Armaturgeschwindigkeit proportionalen Quermagnetismus in der Armatur annimmt. In Wirklichkeit ist dieser Quermagnetismus nicht der Armaturgeschwindigkeit direkt proportional, sondern ist eine komplizierte Funktion desselben.

Elektrotechn. Zeitschr. 1900, Heft 24.