Zusammenfassung
Zwar steht fest, daß immer wieder einzelne Verkehrsteilnehmer ihr Fahrzeug unter dem Einfluß eines Medikamentes lenken; systematische Analysen zur Ermittlung ihres genauen Anteils wurden allerdings nur wenige durchgeführt; ihre Resultate fielen unterschiedlich aus je nach Erhebungskollektiv, Umfang, Empfindlichkeit und Ausrichtung der analytischen Methodik usw. Immerhin kann davon ausgegangen werden, daß in der Gesamtheit der Lenker bis zu 10% unter Arzneimitteleinfluß fahren, während beim Kollektiv der Unfallverletzten und der Verkehrsauffälligen etwa in 20% und mehr Medikamente gefunden wurden [5, 105, 136]. Geht man lediglich von den Aussagen der Unfallopfer aus, vor allem wenn sie gleichzeitig unter Alkoholeinfluß stehen, so liegen die Prozentsätze noch höher. Bei Überprüfungen derartiger Aussagen durch nachträgliche Analysen erweist sich nämlich, daß ein Teil derselben unrichtig ist [51, 78, 92]; dies zeigt auch Abb. 11. Weitaus im Vordergrund stehen die Schmerzmittel, welche von den Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, den Psychopharmaka im engern Sinn und den Herzkreislaufmitteln gefolgt werden. Vor allem die Schmerzmittel werden zu häufig, die Psychopharmaka, Schlafmittel und Beruhigungsmittel zu selten angegeben. Man kann daraus ableiten, daß beim Lenker ein gewisses Medikamentenbewußtsein vorhanden ist. Das Diazepam wird auffällig häufig angetroffen. Die Erklärung ist wohl darin zu suchen, daß ungefähr 10% aller Patienten in der hausärztlichen Praxis depressive Störungen zeigen und ca. 25% wegen psychischer Probleme in die Sprechstunde kommen
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Hartmann, H.P. (1980). Medikamente und Fahrtauglichkeit. In: Der Kranke als Fahrzeuglenker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48063-8_17
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