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Die Bewußtseinsstörung am Steuer

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Der Kranke als Fahrzeuglenker
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Zusammenfassung

Nur das ständige, wache Bewußtsein ermöglicht eine ungestörte Aufnahme von Sinneseindrücken mit zentraler Verarbeitung und entsprechenden Reaktionen. Das klare Bewußtsein bildet also die Voraussetzung für die volle Erfassung der realen Umwelt und des „Ich“. Bei jeder Bewußtseinsstörung wird die Wahrnehmung außer- und innerseelischer Vorgänge beeinträchtigt. Im wesentlichen können die Störungen quantitative oder qualitative Veränderungen des Bewußtseins betreffen. Erstere findet man bei der Benommenheit, der Somnolenz, dem Sopor oder dem Koma; letztere bei der Verwirrtheit, dem Delirium oder bei den Dämmerzuständen. Auch akute Psychosen mit Depersonalisierung, Illusionen, Halluzinationen oder Wahnideen fallen darunter. Eine Bewußtseinsstörung wird von einem behandelnden Arzt ganz anders eingeschätzt als vom Verkehrsmediziner. Ersterer untersucht sie hauptsächlich im Hinblick auf ihre Ursache und beurteilt sie entsprechend dem Grundleiden und der Prognose. Für den letzteren spielt ihre Rückwirkung auf das Verhalten am Steuer die ausschlaggebende Rolle. So wird beispielsweise der Hausarzt bei seiner Patientin gelegentlichen Schwächeanfällen während der Menstruation keine besondere Bedeutung beimessen, während ein solches Leiden verkehrsmedizinisch die Fahrtauglichkeit bereits in Frage zu stellen vermag. Umgekehrt wird ein Herzkranker selbst bei über längere Zeit betrachtet ernsthafter Prognose seines Leidens nur selten ganz aus dem Verkehr ausgeschaltet werden müssen, weil man weiß, daß ein Zwischenfall am Steuer die Ausnahme darstellt (s. S. 83). Bei der Beurteilung von Bewußtseinsstörungen hat der Verkehrsmediziner hauptsächlich auf folgende Punkte zu achten:

  • Liegt tatsächlich ein Leiden vor, das plötzliche Synkopen zu verursachen vermag, oder handelt es sich evtl. lediglich um eine Schutzbehauptung?

  • Besteht die Möglichkeit einer Behandlung, die zukünftig weitere Synkopen zu vermeiden vermag? Wie hoch ist die Rezidivgefahr?

  • Wie treten die Synkopen auf? Sind Vorzeichen zu erwarten, welche den Kranken warnen? Wird die Handlungsfähigkeit sofort oder erst innerhalb von Sekunden aufgehoben? Führt die Störung zu einer Schwäche, einer Verwirrtheit, zu Krämpfen oder zu anderen Beeinträchtigungen [125]?

  • Handelt es sich um einen einsichtigen und zuverlässigen Lenker? Ist eine ärztliche Kontrolle und Behandlung gewährleistet?

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© 1980 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Hartmann, H.P. (1980). Die Bewußtseinsstörung am Steuer. In: Der Kranke als Fahrzeuglenker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48063-8_15

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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