Zusammenfassung
Wer auf dem armen Boden Waldwirthschaft treibt, muß mit größter Sorgfalt arbeiten, wenn er einigermaßen zufriedenstellende Resultate erzielen will; er muß mit der widerwilligen Natur ringen und kämpfen, denn in Güte gewährt sie nichts. Die Pflanze verdorrt sicher, wenn ihr Wurzelsnstem dem Boden nicht angepaßt ist, oder ein flüchtiger Arbeiter sie in irgend einer Weise beim Pflanzen beschädigte. Und was den Strahlen der Sonne nicht direct erliegt, das besiegt das Heer der helfenden Insecten, entgeht es aber auch diesem glücklich, so vernichtet ein unglückliches Feuer die Mühe und die Arbeit vieler Jahre. Ein nie erlahmender Fleiß gehört dazu, um diese Schäden immer wieder zu repariren und mit gutem Muthe das zerstörte Werk neu aufzurichten. Ist nun endlich die Kultur gelungen und geht die Schonung allmälig in den Stangenort über, so muß die Art mit Umsicht geführt werden, um zwar rechtzeitig dem dominirenden Stamme im Kampfe um die Nebenbuhler zu Hülfe zu kommen, zugleich aber auch des Guten nicht zu viel zu thun, denn im zu früh durchlichteten Bestande verliert der Boden die Kraft und anstatt daß der Ort nach der Durchforstung froh weiter wächst, bleibt er kümmernd Jahre lang stehen, ein Herd für Insectencalamitäten, den man sobald als möglich entfernen sollte.
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Weise, W. (1878). Entstehung des Mittelwaldes und Einfluß der Betriebs-regulirungs-Versuche auf denselben. In: Die Taxation des Mittelwaldes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47780-5_1
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