Zusammenfassung
Nach der Beerdigung finden sich früh verwaiste Eltern übergangslos wieder in einem Alltag, der den Verlust des Kindes deutlich spür- und sichtbar werden lässt. Viele Väter kehren schon bald nach der Beerdigung in ihr berufliches Umfeld zurück. Die Mütter bleiben zurück in einem Alltag, der eigentlich vom Leben mit dem Kind bestimmt sein sollte. Ziel der Nachsorge ist es, die Eltern in ihrem individuellen Trauerweg so zu stärken, dass sie ihn selbstständig bewältigen können. Die Eltern sollen die Unterstützung bekommen, ihr ins Wanken geratenes psychisches Gleichgewicht wiederzuerlangen und ihren individuellen Trauerprozess zu gestalten. Wichtige Kriterien für die weiterführende Trauerbegleitung über den Tod des Kindes hinaus sind u. a. die Beobachtung darüber, ob und wann die Trauer „fließt“ oder ob es zu Stau und Stillstand kommt. Dementsprechend können bedarfsgerechte ambulante Unterstützungsangebote unterbreitet und angebahnt werden.
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Germer, S., Schwarz, C. (2014). Nachsorge früh verwaister Eltern. In: Garten, L., von der Hude, K. (eds) Palliativversorgung und Trauerbegleitung in der Neonatologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41806-8_9
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