Zusammenfassung
Juristische Tätigkeiten sind grundsätzlich vielfältig. Mit Blick auf das Zivilrecht lassen sich dabei drei Schwerpunkte unterscheiden. Eine Form ist die st reitentscheidende Tätigkeit durch Zivilrichter. Hier geht es überwiegend darum, einen Streit zwischen zwei Parteien über einen vom Kläger in der Klage erhobenen Anspruch gegen den Beklagten (§ 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO) zu entscheiden. Ein den Anspruch beschreibender Klageantrag könnte z. B. lauten, den Beklagten zur Zahlung einer Geldsumme in Höhe von 1000 € oder zur Herausgabe einer bestimmten Sache zu verurteilen. Regelmäßig werden im Rahmen der juristischen Ausbildung Aufgaben in der Form gestellt, dass es zu entscheiden gilt, ob ein Anspruch besteht bzw. wer Recht hat.
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Notes
- 1.
Hierzu ausführlich Medicus/Petersen, BR-GW, § 1 I.
- 2.
Musielak, Grundkurs BGB, Rn. 10 ff. zu diesem und weiteren Arbeitsschritten.
- 3.
Musielak, Grundkurs BGB, Rn. 19; Köhler, BGB AT, 6. Kap. zur Technik der Fallbearbeitung.
- 4.
Brox/Walker, BGB AT, Rn. 833 ff. zur Methodik der Fallbearbeitung.
- 5.
Musielak, Grundkurs BGB, Rn. 17 sieht in der Anwendung der Rechtsvorschriften auf den Sachverhalt und Feststellung der Rechtsfolgen den fünften Schritt und in der Ausformulierung der Falllösung den sechsten Schritt.
- 6.
Vgl. zum Gutachtenstil nachfolgend unter 1.6.
- 7.
Zur juristischen Arbeitmethodik und der Differenzierung zwischen Gutachten- und Urteilsstil Wörlen/Metzler-Müller, BGB AT, Rn. 126 m. w. N.
- 8.
Wolf/Neuner, BGB AT, § 2; Müko/Säcker, Einl., Rn. 2 ff.
- 9.
Köhler, BGB AT, § 2, Rn. 3 ff.
- 10.
BGHZ 102, 280 (283); Medicus, BGB AT, Rn. 10; Palandt/Sprau, Einl., Rn. 2 ff.
- 11.
Köhler, BGB AT, § 2, Rn. 13 ff. zum Zusammenwirken von Privatrecht und Öffentlichem Recht.
- 12.
Vgl. im Folgenden unter 1.5.
- 13.
Vgl. im Folgenden unter 1.3; zum Anwendungsvorrang vgl. EuGH, NJW 1964, 2371; NJW 1999, 2355; Palandt/Sprau, Einl., Rn. 18, 26 ff.
- 14.
Wörlen/Metzler-Müller, BGB AT, Rn. 7 ff. zum Gesetzgebungsverfahren (Übersicht).
- 15.
Vgl. etwa die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK), die durch Zustimmungsgesetz zu innerstaatlichem Recht im Range eines einfachen Bundesgesetzes geworden ist.
- 16.
Palandt/Sprau, Einl., Rn. 21 ff.
- 17.
BAG, NJW 1985, 1238.
- 18.
Palandt/Ellenberger, § 25 BGB, Rn. 3.
- 19.
BVerfGE 28, 21, 28; BGHZ 37, 219, 222.
- 20.
BGHZ 59, 343; 69, 323.
- 21.
BGHZ 132, 119, 129.
- 22.
Palandt/Sprau, Einl., Rn. 23 ff.
- 23.
BGH, NJW 1974, 991.
- 24.
Köhler, BGB AT, § 8, Rn. 30 m.w.N.
- 25.
Palandt/Sprau, Einl., Rn. 24.
- 26.
Vgl. hierzu Palandt/Sprau, Einl. Rn. 10 m. w. N.
- 27.
Köhler, BGB AT, § 3, Rn. 47.
- 28.
Vgl. Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG); BGBl. 1989 II, 588, berichtigt BGBl. 1990 II, 1699; vgl. ausf. bei Kap. 4 2.10.4.
- 29.
Wolf/Neuner, BGB AT, § 9, Rn. 17 ff., § 5, Rn. 26 ff. zum Vorrang des Unionsrechts.
- 30.
Hierzu näher Palandt/Sprau, Einl. Rn. 33 m. w. N.; Köhler, BGB AT, § 3, Rn. 43.
- 31.
Wolf/Neuner, BGB AT, § 9, Rn. 14 ff.
- 32.
BVerfGE 72, 155.
- 33.
Vgl. Köhler, BGB AT, § 3, Rn. 32, § 4, Rn. 22 ff.
- 34.
Anschaulich Musielak, Grundkurs BGB, § 1, Rn. 8; Eltzschig/Wenzel, S. 2 ff.; Brox/Walker, BGB AT, § 38 zur Methodik.
- 35.
Wolf/Neuner, BGB AT, § 4, Rn. 32 ff.
- 36.
BVerfGE 11, 126, 130.
- 37.
Zur Entwicklung der Anwendung und Auslegung privatrechtlicher Normen, insbesondere zur Begriffsjurisprudenz, Interessenjurisprudenz und der heute überwiegend vertretenen Wertungsjurisprudenz vgl. Palandt/Sprau, Einl., Rn. 34 ff.
- 38.
Köhler, BGB AT, § 4, Rn. 15 ff.
- 39.
Müko/Säcker, Einl., Rn. 142 ff.
- 40.
BVerfGE 11, 130.
- 41.
Palandt/Sprau, Einl., Rn. 46 ff. m. w. N.
- 42.
BVerfG, NJW 1986, 1054; BGHZ 101, 24, 27.
- 43.
Köhler, BGB AT, § 4, Rn. 21.
- 44.
Palandt/Sprau, Einl., Rn. 57.
- 45.
BGH, NJW 1981, 1726, 1727.
- 46.
BVerfG, NJW 1973, 1221, 1225.
- 47.
BGHZ 143, 214, 218; Köhler, BGB AT, § 4, Rn. 25 m. w. N.
- 48.
Vgl. zur Anspruchsprüfung Brox/Walker, BGB AT, Rn. 855 ff. zur Prüfung des einzelnen Anspruchs; ebenso Körber, JuS 2008, 289 ff.
- 49.
Nach § 771 BGB kann der Bürge die Befriedigung des Gläubigers verweigern, solange nicht der Gläubiger eine Zwangsvollstreckung gegen den Hauptschuldner ohne Erfolg versucht hat; daher wird in der Praxis (i. d. R. von den Banken) vom Bürgen eine selbstschuldnerische Bürgschaft (vgl. § 773 Abs. 1 Nr. 1 BGB) verlangt, d. h. er verzichtet hier auf die Einrede der Vorausklage; vgl. § 349 HGB, nach dem einem Kaufmann eine Einrede der Vorausklage nicht zusteht.
- 50.
Köhler, BGB AT, § 18, Rn. 17.
- 51.
Vgl. zu den Grenzen des Anspruchsaufbaus Medicus/Petersen, BR, § 2.
- 52.
Zu den Regeln Köhler, BGB AT, 6. Kap., Rn. 15.
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