Zusammenfassung
Im Gegensatz zu einem Hotel, wo man sich gerne aufhält, weisen Akutstationen in der Psychiatrie häufig diverse Regelwerke auf, deren Nutzen für die Patienten und das dort beschäftigte Team teilweise nicht zu durchschauen ist. Ein Beispiel ist das frühe Wecken von Patienten um sieben Uhr morgens, meist mit dem Argument der "Strukturierung" des Patienten. Dieses Wecken führt zu Widerstand der Patienten und zu Unzufriedenheit und negativen Gefühlen des Patienten gegenüber dem Personal. Andere Regeln sind befristete Nutzung des Gartens, befristete Besuchszeiten, Zutrittsverbote zu bestimmten Räumen (Aufenthaltsraum, Badezimmer, Fernsehraum, Küche) zu bestimmten Zeiten, rigide Essenszeiten, Fernsehverbot zu bestimmten Zeiten, Waschverbot zu bestimmten Zeiten, Abnahme von diversen Gegenständen, Rauchverbot, auf Minuten angelegte Ausgangsregelungen, etc. In manchen Kliniken gibt es auch verschiedenste persönliche Gegenstände, die den Patienten abgenommen werden, um Sicherheit herzustellen. Da eine Hospitalisierung wider Willen mit Gefühlen der Vulnerabilität, Machtlosigkeit und Isolation einhergeht, wirken diese zusätzlichen Freiheitseinschränkungen möglicherweise auf Patienten demütigend.
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Lang, U. (2013). Therapeutische Skills zur Veränderung der Rahmenbedingungen. In: Innovative Psychiatrie mit offenen Türen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-32030-9_2
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