§ 1 Mediation

Zusammenfassaug

Mediation ist eine Methode zur Konfliktbehandlung unter Drittbeteiligung ohne Drittentscheidung. Dabei versuchen die Konfliktparteien – unterstützt durch einen besonders geschulten allparteilichen Dritten ohne Entscheidungskompetenz, den Mediator – auf freiwilliger Basis gemeinsam eine Lösung ihres Konflikts zu erarbeiten. Der Mediator führt die Konfliktparteien in einem strukturierten – aber höchst flexiblen – Verfahren (weg von ihren Positionen) hin zu einer interessenorientierten, eigenverantwortlichen Lösungsfindung. Eine Mediation erhält ihre charaktertypische Prägung dadurch, dass bestimmte Phasen durchlaufen und bestimmte Prinzipien eingehalten werden. Dies sind insbesondere: Eigenverantwortlichkeit, Informiertheit, Vertraulichkeit, Allparteilichkeit des Mediators, Freiwilligkeit, ferner Interessenorientiertheit. Wesentlicher Aspekt ist, dass der Mediator keinerlei Entscheidungsgewalt inne hat, so dass auch nicht über mittelbaren Druck die Freiwilligkeit der Lösungsfindung eingeschränkt wird. Grundsätzlich ist es auch nicht seine Aufgabe, inhaltlich auf die Lösungsfindung Einfluss zu nehmen. Vielmehr setzt er eine besondere Form des Verhandlungsmanagements ein, muss er über kommunikationswissenschaftliche und verhandlungspsychologische Kenntnisse verfügen und entsprechende Instrumente und Techniken einsetzen. Mediation unterscheidet sich von der einfachen Verhandlung oder Vermittlung durch den Einsatz und die Beachtung bestimmter psychologischer Erkenntnisse und Methoden, Kommunikations- und Verhandlungstechniken. An die Stelle einer intuitiven, spontanen Diskussion tritt eine rationale, bewusst gesteuerte und fachkundige Kommunikation. Durch Vermittlung und Optimierung der Verhandlungsabläufe ermöglicht Mediation den Parteien auch in eingefahrenen Situationen sowie bei (auch nur einseitig) nicht ausreichenden Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten, ihren Konflikt eigenverantwortlich zu lösen.