Subjektive Krankheitskonzepte — Krankheitsbewältigung

Zusammenfassung

Erste körperliche Symptome und die folgende Diagnose einer Krankheit lösen bei der betroffenen Person eine komplexe Reaktion aus. Es zeigt sich, dass jeder Betroffene ganz individuelle Annahmen und Überzeugungen zu seiner Krankheit hat, die in der Folge den Umgang mit der Krankheit wesentlich beeinflussen. Diese sogenannten subjektiven Krankheitstheorien können sich deutlich von den medizinischen Fachtheorien unterscheiden und bilden die individuelle Grundlage das Umganges mit einer Krankheit. Dieser wird Krankheitsbewältigung oder Coping genannt. Das Ziel der Bewältigung ist eine möglichst gute Adaptation des Lebens an die Belastungen und Herausforderungen durch eine Krankheit. In diesem Kapitel werden zunächst die kognitiven Determinanten subjektiver Krankheitsund Gesundheitsvorstellungen dargestellt. Im weiteren wird der Prozess der Krankheitsbewältigung einerseits unter theoretischen Gesichtspunkten und andererseits anhand praktischer Beispiele beschrieben. Dabei wird deutlich, wie umfassend eine Krankheit das Leben von Patientinnen und ihren Angehörigen verändern kann. Auch die behandelnden Ärztinnen haben wesentlichen Einfluss auf die Krankheitsbewältigung. Je besser sie ihr medizinisches Handeln an der individuellen Lebenssituation eines Patienten orientieren, desto wirksamer können sie den Bewältigungsprozess unterstützen.