Zusammenfassung
Der Ausbau von elektronischen Datennetzen und die Nutzung von Informationstechnologien zur Digitalisierung der Wertschöpfung führen zu einer neuen wirtschaftlichen Dimension (Lumpkin u. Dess 2004). Diese neue, als Internetökonomie oder Net Economy bezeichnete Wertschöpfungsebene bildet den Raum für innovative Geschäftsideen und damit die Grundlage erfolgreicher Unternehmensgründungen (Kollmann 2006). Immer mehr Unternehmen nutzen die wirtschaftlichen Potenziale des Internet, so dass der Konkurrenzaspekt und der daraus entstehende Wettbewerb zwischen den Akteuren zunehmend an Bedeutung gewinnen. In der Internetökonomie wird dabei davon ausgegangen, dass die Wettbewerber die Konkurrenzzone schnell verlassen und sich die Märkte in Gewinner und Verlierer aufteilen, die dann einer gewissen Erfolgsstabilität unterliegen (exemplarisch Shapiro u. Varian ; Zerdick et al. 2001). Begründet wird dies mit Skaleneffekten, die sich in der Internetökonomie nicht abschwächen, sondern immer weiter zunehmen. Mit jedem neuen Nutzer steigt der Wert bzw. der Nutzen des Netzwerkes und somit die Attraktivität für weitere Nutzer, sich diesem Netzwerk ebenfalls anzuschließen, da sich mit der steigenden Nutzerzahl auch die Anzahl der möglichen Kommunikations- oder Transaktionsbeziehungen erhöht. Verdeutlichen lässt sich dies an zwei Beispielen: Je mehr Mitglieder eine „E-Community“ (Kollmann 2010b) hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Gleichgesinnte zu treffen oder Antworten auf eine gestellte Frage zu erhalten. Je mehr Nachfrager auf einem „E-Marketplace“ (Kollmann 2010b) aktiv sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand für die Ware eines Anbieters interessiert.
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Notes
- 1.
Weiber (1993) weist bereits für Systemgüter auf die theoretische Möglichkeit oszillierender Diffusionsverläufe hin.
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Kollmann, T., Stöckmann, C. (2011). Diffusion von Web 2.0-Plattformen. In: Walsh, G., Hass, B., Kilian, T. (eds) Web 2.0. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-13787-7_3
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