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Zusammenfassung

Wenn vertrauensvolles Handeln mit moralisch „gutem“ Verhalten gleichgesetzt wird, dann ist dies ein Irrtum. Vertrauen hat nicht direkt etwas mit „gut“ und „böse“ zu tun. Es ist vielmehr ein Instrument, das hilft, in einer Umwelt, die Gefahren enthält, zurechtzukommen. Vertrauen entlastet einen Entscheider und ist deshalb für Menschen mit ihren begrenzten kognitiven Ressourcen nützlich.

Man unterscheidet zwei Arten von Gefahren, nämlich solche, die aus unkalkulierten Ereignissen der Natur und solchen, die aus den Handlungen anderer Menschen resultieren. In kleinen Gesellschaften dominieren natürliche Gefahren. Große Gesellschaften haben die Kraft, die Natur zu zähmen. Dafür bleibt das Verhalten anderer Menschen als Gefahr.

Vertrauen bedeutet, ohne einen speziellen, situationsspezifischen Grund zu haben, bestimmte Handlungsalternativen anderer Menschen auszuschließen. Dadurch werden eigene Handlungen sinnvoll, die ohne Vertrauen zu riskant wären. Vertrauen erweitert das Spektrum sinnvoller Verhaltensweisen und hilft, Gesellschaften wachsen zu lassen.

Man unterscheidet persönliches und Systemvertrauen. Gesellschaften, die sich auf Systemvertrauen stützen, können stabiler sein als Gesellschaften, bei denen Vertrauen „nur“ auf andere Menschen gerichtet ist. Allerdings kann es bei einem Zusammenbruch des Systemvertrauens auch zu größeren Verwerfungen kommen, weil Systeme viele Handelnde und Handlungen tangieren.

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Notes

  1. 1.

    Luhmann hält solche Kalkülmodelle für „funktional äquivalent“ zum Vertrauen.

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© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Thießen, F. (2014). Vertrauen. In: Die Evolution von Gut und Böse in Marktwirtschaften. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-05060-2_13

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