Auszug
Unter Sequenzanalyse versteht man ein seit 1943 von der Statistical Research Group der Columbia University New York entwickeltes Entscheidungsverfahren, das während des Krieges geheimgehalten und 1945 bzw. ausführlicher 1947 von ihrem Sprecher Wald veröffentlicht wurde. Das Verfahren diente zunächst der fortlaufenden Qualitätskontrolle in der kriegsindustriellen Produktion, fand jedoch bald danach Eingang in die unterschiedlichsten Anwendungsfelder. Die ersten deutschsprachigen Publikationen legten Schmetterer (1949) und Wette (1953) vor, wobei Letzterer den Begriff des Ergebnisfolgeverfahrens (Folgetests) empfohlen hat. Monographien stammen von Armitage (1975) für Biologen und von Wetherill (1975) für Meteorologen, ferner — im Blick auf Mustererkennungsanwendungen — von Fu (1968). Mediziner werden am meisten von den Ausführungen Mainlands (1967, 1968), Coltons (1968) und dem Buch von Armitage (1975) profitieren. Eine gute Einführung bringt das Lehrbuch von Erna Weber (1980, Kap. 557–63), eine anwendungsbezogene Kurzfassung das Buch von Sachs (1969, Kap. 22). Weitere Darstellungen der inzwischen stark expandierten Sequentialstatistik findet man bei Ghosh (1970), Büning u. Trenkler (1978, S. 301 ff.) sowie Fisz (1976, S. 676 ff.). Lesern, die sich primär für den mathematischen Hintergrund der Verfahren interessieren, seien z. B. die Arbeiten von Govindarajulu (1975), Heckendorf (1982) und Eger (1985) empfohlen. Diepgen (1987) beklagt die seltene Verwendung der Sequentialstatistik in der psychologischen Methodenlehre.
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(2008). Verteilungsfreie Sequenzanalyse. In: Verteilungsfreie Methoden in der Biostatistik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-74707-9_10
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