Auszug
Die Entwicklung der Fehlzeitenquote wird von den meisten Unternehmen aufmerksam beobachtet, weil Fehlzeiten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit betriebliche Kosten erzeugen. Auch für die Unternehmensdiagnostik ist die Betrachtung des Fehlzeitengeschehens unverzichtbar: als Signalgeber für vorhandene Probleme im gesamten Unternehmen, in einzelnen Abteilungen oder Teams. Darüber hinaus ist die Aussagekraft von Fehlzeiten jedoch begrenzt. Im folgenden Beitrag werden eigene Daten aus einer betrieblichen Fallstudie präsentiert. Die Befunde einer Mitarbeiterbefragung in vier Bereichen eines produzierenden Unternehmens mit rund 2000 Mitarbeitern legen nahe, dass Fehlzeiten in erster Linie Auskunft über den Zustand einer Organisation, und insbesondere ihre Ausstattung mit Sozialkapital geben, aber nicht valide den Gesundheitszustand der Organisationsmitglieder widerspiegeln. Um verlässliche Aussagen über das Befinden der Beschäftigten und die dafür relevanten Einflussgrößen treffen zu können — das macht die Studie deutlich — ist eine verbesserte Unternehmensdiagnostik unverzichtbar, insbesondere unter Einbeziehung von Befragungsdaten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Baase C (2007) Auswirkungen chronischer Krankheiten auf Arbeitsproduktivität und Absentismus und daraus resultierende Kosten für die Betriebe. In: Badura B, Schellschmidt H, Vetter C (Hrsg) Fehlzeiten-Report 2006. Chronische Krankheiten. Betriebliche Strategien zur Gesundheitsförderung, Prävention und Wiedereingliederung. Springer, Heidelberg, S 45–59
Badura B, Hehlmann T (2003) Betriebliche Gesundheitspolitik. Der Weg zur gesunden Organisation. Springer, Berlin Heidelberg New York
Badura B, Greiner, W, Rixgens P, Ueberle M, Behr M (2008) Sozialkapital. Grundlagen von Gesundheit und Unternehmenserfolg. Springer, Berlin
Bitzer B, Bürger KR (1997) Fehlzeitenreduzierung durch intelligente Menschenführung. In: Personal 8, S 426–429
[5] BKK-Bundesverband (2007) BKK-Gesundheitsreport 2007. Gesundheit in Zeiten der Globalisierung. Essen, Eigendruck
Dahrendorf R (1959) Sozialstruktur des Betriebs. Gabler, Wiesbaden
Hauser F, Schubert A, Aicher M (2007) Unternehmenkultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland. Abschlussbericht Forschungsprojekt Nr. 18/05
Kentner M (1999) Fetisch Fehlzeitenquote? — Aussagekraft und Beeinflussung von Arbeitsunfähigkeitsdaten. Handout IAS Stiftung für Arbeits-und Sozialhygiene. Karlsruhe
Küsgens I, Macco K, Vetter C (2008) Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2006. In: Badura B, Schröder H, Vetter C (Hrsg) Fehlzeiten-Report 2007. Arbeit, Geschlecht und Gesundheit. Geschlechteraspekte im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Springer, Heidelberg, S 261–465
Marr R (1996) Absentismus. Der schleichende Verlust an Wettbewerbspotenzial. Göttingen: Verlag für angewandte Psychologie
Marstedt G, Müller R (1998) Ein kranker Stand? Fehlzeiten und Integration älterer Arbeitnehmer im Vergleich Öffentlicher Dienst — Privatwirtschaft, Berlin
Münch E, Walter U, Badura B (2003) Führungsaufgabe Gesundheitsmanagement. Ein Modellprojekt im öffentlichen Sektor. Berlin: edition sigma
[13] Nieder P (Hrsg) (1998) Fehlzeiten wirksam reduzieren. Konzepte, Maßnahmen, Praxisbeispiele. Gabler, Wiesbaden
Pfaff H, Bentz J, Weiland E (2001) Kernprozesse: Diagnostik, Intervention, Evaluation. In: Bertelsmann Stiftung und Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg) Erfolgreich durch Gesundheitsmanagement. Beispiele aus der Arbeitswelt. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, S 175–192
Uexküll T v (1963) Grundlagen der psychosomatischen Medizin. Rowohlt, Reinbek
Ulich E (1965) Über Fehlzeiten im Betrieb. Köln und Opladen, Westdeutscher Verlag
Vetter C (2003) Einfluss der Altersstruktur auf die krankheitsbedingten Fehlzeiten. In: Badura B, Schellschmidt H, Vetter C (Hrsg) Fehlzeiten-Report 2002. Demographischer Wandel. Herausforderung für die betriebliche Personal-und Gesundheitspolitik. Springer, Heidelberg, S 249–263
Walter U (2007) Qualitätsentwicklung durch Standardisierung am Beispiel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Dissertation an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 Springer Medizin Verlag Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Walter, U., Münch, E. (2009). Die Bedeutung von Fehlzeitenstatistiken für die Unternehmensdiagnostik. In: Badura, B., Schröder, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2008. Fehlzeiten-Report, vol 2008. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-69213-3_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-540-69213-3_14
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-69212-6
Online ISBN: 978-3-540-69213-3
eBook Packages: Medicine (German Language)