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Wissensmanagement – State of the Art

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Praxisguide Wissensmanagement

Part of the book series: X.media.press ((XMEDIAP))

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Zusammenfassung

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden Unternehmen, Hochschulen und Bildungsinstitutionen vor neue Anforderungen gestellt: Die Informationsgesellschaft und der stark wachsende Bildungs- und Wissensmarkt [Frischmuth 2002] in Unternehmen wecken das Bedürfnis nach neuen Ausbildungsformen und permanenter Fort- und Weiterbildung.

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Notes

  1. 1.

    So führten Arbeiten zur programmierten Instruktion und kontroverse Diskussionen zum Behaviorismus zur Entwicklung deskybernetischen Ansatzes [stellvertretend vonCube 1968]. Wesentlicher Unterschied liegt im Verständnis des Lernprozesses [Kerres 2001]. Bei diesem Ansatz wird der Prozess des Informationsaustauschs in den Vordergrund gestellt. Im Mittelpunkt steht die Präsentation von Informationen durch das Lehrsystem und ihre Wahrnehmung der Speicherung durch den Lernenden. Lernen ist demnach ein Austausch von Informationen zwischen Lehr- und Lernsystem. Die Darbietung der Informationen ist für die Qualität der Lernleistung ausschlaggebend. Je besser die Information an den Lerner angepasst ist, desto größer ist der Lernerfolg.

  2. 2.

    Danach hat es eine Reihe von Weiterentwicklungen gegeben wie z. B. die Lernsysteme vonJ.M. Scandur a undA.B. Scandura 1985 oder das Konzept algorithmischer Lernsysteme vonL.N. Landa 1983 sowie die Component Display Theory vonM.D. Merrill 1983 und 1987 [siehe zusätzliche Literaturhinweise beiSchulmeister 2005].

  3. 3.

    Bei der in dem oben zitierten Beitrag angegebenen Abb. 3 hat sich ein redaktioneller Fehler eingeschlichen. Der Balken links außen ist fälschlicherweise mit („keine Angaben“) unterlegt worden. Richtig ist die Zuordnung („starke Nachfrage“).

  4. 4.

    Als eines der ersten „eventorientierten Lernmodelle“ kann das produkt- und motivationsbezogene sogenannte EUROTRAINING der Daimler AG bezeichnet werden. Hier kommen Verkäufer, Sales- und Serviceverantwortliche, aber auch Mitarbeiter aus vertriebsbezogenen Funktionalbereichen der Zentrale zur Wissensvermittlung und Motivation zusammen. An diesen 1,5–2‑tägigen Events nehmen jeweils Teams aus ca. 40 Märkten teil. Das bedeutet, dass gleichzeitig ca. 5–10 Nationen anwesend sind und insgesamt über 10.000 Mitarbeiter gemeinsam „Wissen tanken“ und „Produkt erleben“. Diese Form der Qualifizierung hat eine über 10-jährige Tradition und startete mit dem EUROTRAINING der ersten A-Klasse in Raststatt.

  5. 5.

    Vgl. dazu die Ausführungen zur These 6 in Teil II-4.1.6.

  6. 6.

    Damit steht eine Beschreibung vongegenwärtig möglichen Applikationen und Prozessen von Distance Learning (State-of-the-Art-Situation) im Vordergrund. Darauf aufbauend können die üblicherweise mit der Szenariotechnik verbundene Erarbeitung von Deskriptoren (Einflussfaktoren), die das Kernstück bilden, und die begründeten Projektionen einschließlich der jeweils geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit für ein ausgewähltes Zieljahr entwickelt werden. In Teil II-4.2 wird teilweise an diesen Szenarien angeknüpft und für Wissensarbeit, -technologie und -organisation einzelnezukünftig mögliche Szenarien der Wissensgesellschaft vorgestellt (Future-oriented-Situation) [vgl. auch die Fußnote zurSzenariotechnik in Teil II-4.2]. Die Schritte mit der Deskriptorenbildung und der Eintrittswahrscheinlichkeitsschätzung müssen allerdings zukünftigen Untersuchungen zur Bildungsforschung und zum Wissensmanagement überlassen bleiben.

  7. 7.

    Bereits zur ursprünglichen Konzeption des World Wide Web und seiner Auszeichnungssprache HTML gehörte die digitale Verfügbarkeit von Büchern, wofür bestimmte META-Angaben vorgesehen waren, die eine sequentielle Abfolge von HTML-Dateien kennzeichnen sollten, dann aber bei der Entwicklung der Browser Software unberücksichtigt blieben.

  8. 8.

    Im Rahmen von Untersuchungen über Einsparungsmöglichkeiten zur Herstellung und den Vertrieb von Büchern wurde der Begriff „E-Book“ vorübergehend als Synonym für Druckdateien verwendet. Dies fällt zeitlich auch mit dem von Adobe Systems aus dem PostScript entwickelten PDF Format zusammen. Mit dem offen gelegten und dazugehörigen Acrobat Reader wurde damit ein Industrie-Standard für formatierte Daten durchgesetzt.

  9. 9.

    Zur historischen Entwicklung des multimedialen Lernens siehe stellvertretendH.M. Niegemann et al. [N iegemann/Hessel/Hochscheid-Mauel 2004].

  10. 10.

    In aller Regel werden mit dem Begriff Mediathek das von den öffentlich rechtlichen privaten Fernsehanstalten angebotene ergänzende Medienangebot verstanden (z. B. Audio- und Videoportal der ARD mit Beiträgen aus den regionalen und überregionalen TV- und Radioprogrammen, Dokumentationen und Wissenschaftssendungen von 3sat). Hier wird vorgeschlagen, dass Unternehmen in diesem Sinn vergleichbare Online-Archive einrichten, um Medien und Wissen zu sammeln und zugänglich zu machen. Im Netzwerk Mediatheken haben sich zwischenzeitlich auch Archive, Bibliotheken, Museen und andere Einrichtungen zusammengeschlossen, die audiovisuelle Medien sammeln und verfügbar machen.

  11. 11.

    Das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung hat zahlreiche Studien und Projektevaluationen in kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführt. So wurden im Jahr 2008 im Rahmen einer Studie „LERNET“ [Bmwi 2009] 837 Unternehmen zur Nutzung von Lernformen befragt. Von diesen Unternehmen gaben 166 an, sie nutzen gegenwärtig bzw. planen E-Learning einzuführen. Diese Ergebnisse wurden einer bereits 1999 durchgeführten Studie „LernNet“ [Mmmb/Psephos 2000], in der 800 Unternehmen befragt und von denen 192 angaben, sie nutzen „multimediale Lernmittel“, gegenübergestellt. Im Rahmen dieser Vergleichsstudie wurde zu der Frage, „Welche Formen des E-Learning im Rahmen ihrer betrieblichen Weite r bildung von besonderer Bedeutung sind?“, festgestellt, dass das in der Ausgangsphase des elektronisch unterstützten Lernens dominierende CBT (84 Prozent) sich der Nutzungsanteil heute auf die Hälfte (41 Prozent) reduziert hat. Lernprogramme aufDisketten und Videokassetten, die 1999 von jedem fünften bzw. vierten Unternehmen eingesetzt wurden, spielen im gegenwärtigen E‑Learning-Portfolio keine Rolle mehr. Neu hinzugekommen sind unter anderen das stark nachgefragte Blended Learning (50 Prozent) sowie verschiedeneWeb-2.0 Tools. Planspiele undSimulationen. Sie spielen heute für jeden vierten betrieblichen Weiterbildungsverantwortlichen eine Rolle (24 Prozent). Obgleich informelle Lernformen deutlich seltener als „klassische“ E‑Learning-Arrangements eingesetzt werden, lassen die Ergebnisse ein zunehmendes Interesse am kooperativen und kollaborativen Wissenserwerb erkennen [vgl. dazu ausführlichGoertz/Michel 2009].

  12. 12.

    Um im Markt gegebene Blended-Learning-Arrangements qualitativ zu bewerten, wurdensechs Erfolgsbedingungen für Blended-Learning-Szenarien im Rahmen des Forschungsprojektes HYALIT (Hybride Arrangements des Lernens mit modernen Informations- und Ko m munika tionstechnologien) formuliert. Auf diese Bedingungen stützt sich die durchgeführte Angebotsanalyse. Das Projekt HYALIT ist Bestandteil des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ in der Verantwortung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) GmbH [vgl. ausführlich zu den ErgebnissenHölbling/Reglin 2005]. Auf diesen Bedingungen fußen auch die hier aufgestellten Leitfragen.

  13. 13.

    Vgl. dazu auch die Ergebnisse beiA. Back [Back 2001].

  14. 14.

    Das Bild wurde vonJan Neidigk gestaltet und illustriert [www.blindfisch.com]. Es entspricht natürlich nicht den Kriterien eines wissenschaftlichen Bildes. Vielmehr ist es ein Ansatz, Wissensarbeit und Wissensarbeiter, Intellekt, Vernunft und Wirklichkeit zu verwerfen oder zumindest mal beiseite zu stellen, zu relativieren und mit ihnen zwangsläufig die fast schon tradierte Vorstellung vom überlegenen, planmäßig schaffenden Wissensarbeiter.

  15. 15.

    In der sozialwissenschaftlichen Literatur taucht der Begriff erstmalig Mitte der 60er Jahre beiR.E. Lane als „Knowledgeable society“ [Lane 1966] auf – noch ganz von dem positivistischen Pathos der modernen Wissenschaften der 60er Jahre geprägt. Später wird der Begriff auch vonP. Drucker [Drucker 1965] undD. Bell [Bell 1973] verwendet. Sie begründen den Begriff unter anderem mit einer wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung des wissenschaftlichen Wissens und verstehen Wissen als die zentrale Basis der Gesellschaft und als Grundlage für jegliches Wirtschaften [vgl. ausführlich zu denKennzeichen einer Wissensgesellschaft:Romero/Klee/ Purker 2003, und zurGeschichte des Begriffs Wissensgesellschaft:Stehr 1994, siehe auchWillke 1998 sowie die Ausführungen zu Teil I-3.2 und Teil IV].

  16. 16.

    Wissensarbeiter („Knowledge Worker“) ist ein Begriff, der bereits 1959 vonP. Drucker in seinem Buch „The Landmarks of Tomorrow“ eingeführt wurde. Er bezeichnet in seiner ursprünglichen Bedeutung denjenigen Arbeiter, der nicht für seine körperliche Arbeit und manuellen Fähigkeiten bezahlt wird, sondern für die Anwendung seines erworbenen Wissens [vgl. auchDrucker 2004]. Die im Laufe der Zeit erfolgten weiteren Differenzierungen von „Wissensarbeitern“ [z. B. Schultze 2000] sind ebenso vielfältig wie die Angaben über den Gesamtanteil der Wissensarbeiter an der berufstätigen Bevölkerung. Dennoch besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Wissensarbeiter einen bedeutenden Anteil der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft ausmachen.

  17. 17.

    Aus den Ansätzen vonG. Ryle undM. Polanyi wird Know-how auf das Individuum bezogen [Ryle 1969, Polanyi 1985] und muss demnach daraus hervorgeholt und zum Sprechen gebracht werden [Pfiffner/Stadelmann 1998, Dick/Wehner 2005].

  18. 18.

    Siehe hierzu auch die Ausführungen beiA. Romeroet al. [Romero/Klee/Purker 2003].

  19. 19.

    Vgl. dazu im DetailH. Willke [Willke 1998].

  20. 20.

    Als wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Wissensmanagement und als zentraler Erfolgsfaktor wird übereinstimmend die Unterstützung des Top-Managements hervorgehoben [Heisig 1999, Me r tins/Heisig/Vorbeck 2005].

  21. 21.

    Vgl. hierzu auch die Ausführungen zur mittleren Führungsebene im Wissensmanagement – „Die vergessenen A k teure“ [Heisig 2007 ].

  22. 22.

    Neben den Führungskräften als Sponsoren und Promotoren gibt es im Wissensmanagement eine Vielzahl von Rollen − ob als operative Wissensträger oder als Experten − oder in verschiedenen Supporten. Beispielsweise führtG. Riempp 24 unterschiedliche Rollen im Wissensmanagement auf [Riempp 2004]. Weiterhin werden personelle Rollen im Wissensmanagement im Rahmen der Wissenspromotion in eine Typologie gebracht und weiterentwickelt [Peters/Dengler 2004].

  23. 23.

    Wenn die technische Verschmelzung von strukturierten Daten und Informationen mit der geringer strukturierten Welt des Wissens weiter voranschreitet, dann wird Wissensarbeit in Zukunft verstärkt von einem „High Performance Workpl a ce“ aus geleistet werden können [Harris 2006].

  24. 24.

    Der Begriff von „Bildung“ hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt, trotzdem ist ihm immer noch das Moment des aktiven, selbständigenSich-Bildens der Persönlichkeit eigen [Romero/Klee/Purker 2003].G. de Haan undA. Poltermann stützen sich darauf. Sie kennzeichnen die Wissensgesellschaft als „Gesellschaft von Individuen, die auf der Basis ihnen verfügbarer Kenntnisse und Urteile bewusst handeln können“ – auch als eine „verständnisintensive“ Gesellschaft [Haan/Poltermann 2002]. Dabei weist Bildung über Wissen insofern hinaus, als sich mit ihr Selbstreflexivität verbindet [Haan/Poltermann 2002]. Wenn Wissen die Basis gebildeten Handelns ausmacht wird durch den Schritt der Selbstreflexion Wissen zur Bildung [Haan/Poltermann 2002, siehe auch beiRomero/Klee/Purker 2003 sowie die Ausführungen in Teil IV].

  25. 25.

    Gegenwärtig ist hier ein Paradox gegeben: Die Bedeutung von Wissensarbeit und der Anteil von Wissensarbeitern in Unternehmen und Organisationen steigt ständig, aber es findet nahezu kaum eine systematische Auseinandersetzung mit derProduktivität von Wissensarbeit statt. Im Tutorial 4: „Produktivität von Wissensarbeitern: Messen, Steigern, Gestalten“ der 4. Konferenz „Professionelles WM“ 2007 hat man sich diesem Thema angenommen [Heisig 2007]. Auch in der Unternehmenspraxis ist man sich dieses Defizits bewusst, hat aber ebenso noch keine befriedigenden Lösungen im Hinblick aufMaßkonzepte, Kennzahlen bzw.Indikatoren entwickelt [Ehms 2004].

  26. 26.

    VonY. W. Ramirez undD. A. Nembhard wurden 24 Ansätze zurProduktivitätsmessung von Wissensarbeitern untersucht und dabei 13 Produktivitätsdimensionen identifiziert. Ergebnis: „Quantität“ (71 Prozent) ist die am häufigste genannte und praktisch verwendete Maßgröße, gefolgt von „Kosten und Profitabilität“, wohingegen „Qualität“ (21 Prozent) eine untergeordnete Rolle spielt. Der überwiegende Teil der genutzten Methoden (96 Prozent) stellt eine Kombination aus Menge, Kosten oder Profitabilität und Zeit dar [Ramirez/Nembhard 2004]. Gegenwärtig wird auch auf europäischer Ebene mit dem Forschungsprojekt ACTIVE eine neue Technologie für höhere Produktivität von Wissensarbeitern entwickelt [vgl. http://www.active-project.eu].

  27. 27.

    Im Ergebnis ebenso:P. Drucker undS. Hermann [Drucker 1999, Hermann 2004].

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Broßmann, M. (2011). Wissensmanagement – State of the Art. In: Praxisguide Wissensmanagement. X.media.press. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-46225-5_6

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