Zusammenfassung
Mitten in der wirtschaftlichen Stagnationsphase wurde im Jahre 1999 eine zweite Immigrationsdebatte in Japan eingeleitet. Zwar erreichte diese Diskussion in der Öffentlichkeit nicht mehr dieselbe Intensität wie die erste Immigrationsdebatte in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, doch wurden gerade auf politischer Ebene eine Vielzahl von ambitiösen Vorschlägen und detaillierten Entwürfen für eine Neuausrichtung der Immigrationspolitik in die Diskussionen eingebracht. Auslöser und ein Hauptfokus in der Diskussion war die langfristige demographische Entwicklung Japans. Angesichts des sich abzeichnenden Rückgangs der japanischen Gesamtbevölkerung, welcher ab 2005 real eingetretenen ist, und der zunehmenden Alterung der japanischen Bevölkerungsstrukturen wurden ausländische Arbeitskräfte als Ressource für die zukünftige Entwicklung Japans und für die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Wohlstandniveaus in Japan betrachtet. Damit gewann Immigration auch eine neue Qualität. Sie wurde nun von einigen Politikakteuren als ein zentrales Element in der Gestaltung der Zukunft Japans betrachtet, weshalb eine stärkere Öffnung Japans für ausländische Arbeitskräfte als dringende und unumgängliche Maßnahme beschrieben wurde. Parallel hierzu wurden Immigranten jedoch zunehmend auch als Sicherheitsrisiko wahrgenommen. Ausländerkriminalität und der Niedergang der öffentlichen Sicherheit wurde als das weitaus wichtigste Gegenargument gegen eine aktivere Immigrationspolitik vorgebracht.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Chiavacci, D. (2011). Die zweite Immigrationsdebatte und partielle Reformen. In: Japans neue Immigrationspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94229-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94229-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18478-4
Online ISBN: 978-3-531-94229-2
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