Zusammenfassung
„Zweifellos ist die Sozialisationsforschung in den letzten Jahren zum interdisziplinären Treffpunkt der Sozial- und Humanwissenschaften geworden und hat entscheidend zu der stärker sozial- und erfahrungs wissen schaftlichen Orientierung der Erziehungswissenschaft beigetra gen“ – so lautete vor ca 30 Jahren mein Beginn einer „exemplarischen Diskussion“ von Einführungstexten in die Sozialisationstheorie (Griese 1978, S. 471). Diese neue For schungsrichtung hatte innerhalb weniger Jahre, etwa von Mitte der 1960er Jahre an (vgl. exem plarisch die wegweisenden Publikationen von Wurzbacher 1963, 1968; und dann vor allem Habermas 1968 – als Raub druck mit ungeheurer Wirkung) bis Mitte der 1970er Jahre (vgl. als Beispiele aus der Flut der Publikatio nen Griese 1976b; Bilden 1977; Geulen 1977), zu dem geführt, was später „Paradigmenwechsel“ („sozial wis sen schaftliche Wende“) oder sogar „Sozialisations wis sen schaft“ in der Päda go gik genannt wurde. Die Etablie rung der Sozialisationstheorie im Schnittfeld von Soziologie, Psychologie und Päd agogik/Erziehungswissen schaft in den 1970er Jahren lässt sich auch an den zunehmenden Sam mel bänden und Studien führern dazu ablesen (vgl. exemplarisch Hurrelmann 1976; 1986).
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