Zusammenfassung
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der – oft als Paradigma verwendet – zahlreiche Diskurse prägt. Eine Reihe von Ereignissen verdeutlicht exemplarisch Gründe, warum die Nachhaltigkeits-Debatte breiten Eingang in die Gesellschaft gefunden hat: 1973 zeigte die erste Ölkrise die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossiler, nicht erneuerbarer Energie, 1984 verursachte ein Giftgasunfall in Bhopal, Indien, 23.000 Tote und mehr als 100.000 chronisch Erkrankte, ebenfalls 1984 mündete ein Holzschutzmittel-Skandal wegen schwerer Gesundheitsschäden in Gerichtsverfahren gegen Herstellerfirmen, 1986 gab es Verseuchungen durch die nukleare Umwelt-Katastrophe von Tschernobyl, 1998 wurde der spanischen Nationalpark Coto Donana durch Giftschlamm aus Bergbauabfällen verseucht, 2010 entstanden eine Ölpest im Golf von Mexiko und Verseuchungen in Ungarn durch Dammbruch von Giftschlammbecken, 2011 ereignete sich eine nukleare Katastrophe in Japan. Dem Paradigma stetigen, unkontrollierten wirtschaftlichen Wachstums werden heute Risiken für die Gesellschaft und die Umwelt gegenüber gestellt, die es zu vermeiden oder zu verringern gilt. Nachhaltigkeit wurde zu einem vielschichtigen normativen Konzept.
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