Zusammenfassung
In den vergangenen 20 Jahren war in der Europäischen Union in Bezug auf die Daseinsvorsorge ein klarer Trend dominant: der Staat sollte nicht mehr als Produzent von Leistungen der Daseinsvorsorge auftreten, sondern sich auf seine Rolle als Garant oder „Gewährleister“ beschränken. Unabhängig von der Frage, ob dies nun der richtige Weg zu mehr Wirtschaftswachstum, sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit ist, hat dieser Ansatz breite Wirkung entfaltet. Damit sind die „Services of General Interest“1, zu denen auch die „wirtschaftlichen Dienstleistungen im allgemeinen Interesse“ zählen, stark unter Legitimationsdruck geraten. Dabei sind gerade die Daseinsvorsorgeleistungen – von der Stadtreinigung, Wasserversorgung und Nahverkehr über die Energiewirtschaft und Telekommunikation bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk – so selbstverständlich, dass nur ihr Fehlen oder ihre mangelhafte Leistung zur Nachricht wird.2 Auf der anderen Seite haben es gerade die Unternehmen, die nunmehr in vielen Fällen die Daseinsvorsorge als Teil der Privatwirtschaft erbringen, verstanden, ihre Tätigkeit in einem sehr hellen Licht erscheinen zu lassen. Gleichzeitig wurden politische Argumente gegenüber behaupteten oder realen Effizienzgewinnen im Konzept des Gewährleistungsstaates geschwächt. Nicht mehr der direkte Eingriff, die direkte Kontrolle zentraler Leistungen des Gemeinwesens war ein Grund für eine öffentliche Erbringung der Daseinsvorsorge, es musste auch noch zusätzlicher Nutzen erbracht warden.
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Literatur
Alber, Jens (2010): What – if anything – is undermining the European Social Model?, WZB Discussion Paper, May 2010, online unter URL: http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2010/i10-202.pdf [Stand 2011-03-11]
CEEP (2010): Public Services in the European Union & in the 27 Member States; Statistics, Organization and Regulations, May 2010, online unter URL: http://www.ceep.eu /Publications Mapping of the Public Services, Experts Report [Stand 2011-03-11] Konsolidierte Fassung des Vertrages über die Europäische Union und des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union, in: Amtsblatt der Europäischen Union vom 30.03.2010, 2010/C 83/01, online unter URL: http://eur-lex.europa.eu/Amtsblatt [Stand 2011-03-11]
Resch, Ralf (2010): Öffentliche Daseinsvorsorge im Europa der 27, in: Der Städtetag, H. 4, 2010, S. 29-31
VKU (2010): Vertrauen in Institutionen, Meinungsumfrage 2/7, Stand 19.07.2010, online unter URL: http://www.vku.de/grafiken-statistiken/meinungsumfragen.html [Stand 2011-03-11]
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Resch, R. (2011). Corporate Social Responsibility in der Daseinsvorsorge: die europäische Dimension. In: Sandberg, B., Lederer, K. (eds) Corporate Social Responsibility in kommunalen Unternehmen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94040-3_10
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