Zusammenfassung
Im Herbst 2010 beging die Bundesrepublik den zwanzigsten Jahrestag der deutschen Einheit. Wie schon zu den letzten Jubiläen des 3. Oktober 1990 wurden nicht nur Feierstunden abgehalten und Volksfeste organisiert, sondern auch (Zwischen-)Bilanzen gezogen. Wo stehen wir im Prozess der deutschen Vereinigung? Wo sind wichtige Erfolge zu verzeichnen, wo stockt der Umbau- und Vereinigungsprozess, was misslang? Zu Wort meldeten sich die Bundesregierung, politische Parteien und Verbände, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche ExpertInnen, JournalistInnen, zivilgesellschaftliche Akteure und KünstlerInnen, aber auch Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Foren. Thematisiert wurden dabei vor allem Probleme der Wirtschaftsleistung Ostdeutschlands (im Verhältnis zur westdeutschen Norm), die „Angleichung der Lebensverhältnisse“ zwischen Ost und West im Zusammenhang mit den massiven finanziellen Transferflüssen und deren weiterer Legitimierbarkeit oder die politischen und politischkulturellen Entwicklungen in den neuen Ländern mit ihren „Eigentümlichkeiten“ in der institutionellen Ordnung, im Wahlverhalten oder bei den Wertorientierungen. Darüber hinaus blieb die ostdeutsche Vergangenheit, d.h. die Frage, wie sich die Gesellschaft der Bundesrepublik mit der DDR, ihrem Herrschaftsregime, aber auch mit ihrem Alltagsleben auseinandersetzt, sie erinnert und zum Teil unserer Geschichte macht, ein Schwerpunkt der Beschäftigung.
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Kollmorgen, R., Koch, F.T., Dienel, HL. (2011). Diskurse der deutschen Einheit: Forschungsinteressen und Forschungsperspektiven des Bandes. In: Kollmorgen, R., Koch, F.T., Dienel, HL. (eds) Diskurse der deutschen Einheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93351-1_1
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