Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln wurde dargelegt, wie im Zuge der fortschreitenden funktionalen Differenzierung und Individualisierung allumfassende lokale Zentren an Relevanz verlieren. Die regionale Konzentration unterschiedlicher gesellschaftlicher Funktionen nimmt im Zuge der Modernisierung tendenziell ab. In diesem Zusammenhang wurde auf die besondere Bedeutung ideeller Zentren hingewiesen, die nach dem Zusammenbruch traditioneller Ordnungssysteme entstanden und in unterschiedlicher Weise diskursiv verankert sind. Im Anschluss daran wurde die Bedeutung des Individuums als neues ideelles Zentrum herausgearbeitet. Das Individuum als Zentrum moderner Gesellschaften zu denken, stellt die soziologische Theorie vor neue Herausforderungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich individuelle Freiheiten und Interessen institutionell absichern und gleichzeitig mit einer neuen Form von Solidarität verbinden lassen. Diese Thematik wurde mit der Diskussion Durkheims im vorangegangenen Teil bereits angeschnitten und wird in diesem Kapitel fortgeführt und ausgeweitet. Auf Basis von Parsons’ Modell der gesellschaftlichen Gemeinschaft wird dargestellt, wie und warum staatsbürgerliche Rechte sinnvoll als Zentrum der Gesellschaft gedacht werden können. Dabei wird Parsons’ Konzept der gesellschaftlichen Gemeinschaft im Rahmen seiner allgemeinen theoretischen Überlegungen hergeleitet, um die damit verbundenen Annahmen und Schlussfolgerungen besser einordnen zu können.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Hirschfeld, A., Lehmann, U. (2011). Zentrum und Peripherie in modernen Nationalstaaten. In: Mythos Mitte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_19
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17971-1
Online ISBN: 978-3-531-93003-9
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