Zusammenfassung
Grundlegend für LUDWIG ANDREAS FEUERBACHs Philosophie der Liebe ist deren anthropologisch-dialogisches Fundament (vgl. KERN 2006, S.90ff.). FEUERBACH hat als Philosoph mit seinen grundlegenden Ausführungen zur Dialogizität des Menschen elementar und prinzipiell entscheidend Bedeutsames geleistet. Die fundamentale und profilierte Entdeckung der Ich-Du-Dialogizität des Menschen durch FEUERBACH, also dessen dialogischer Anthropologie, ist für MARTIN BUBER, den Protagonisten des Dialogischen Personalismus, „ein elementares Ereignis“. Für BUBER ist diese Entdeckung menschlicher Dialogizität „die ‚kopernikanische Tat‘ des modernen Denkens“, die ebenso „folgenschwer … wie die Ich- Entdeckung des Idealismus“ ist. Sie setzt demnach einen „zweiten Neuanfang des europäischen Denkens“ der neueren Philosophie und transzendiert den cartesianischen Ansatz der neueren Philosophie (BUBER 1952, S.62). Jedoch ist auch zu bedenken, was die russische, jetzt in den Vereinigten Staaten arbeitende Philosophin MARINA BYKOVA über die Philosophie FEUERBACHs schreibt: FEUERBACHs Denken ist „als leib- und dialogzentrierte Anthropologie“ zu verstehen, „deren Hauptprinzip eine neu formulierte und entwickelte Konzeption der Subjektivität ist.“ Nach BYKOVA ist für FEUERBACH das „wirkliche Subjekt“ dasjenige „Ich, dem das Du – ein Ich als Objekt für ein anderes Ich – gegenübersteht. Dieses Ich ist ein Lebewesen, das sich in der eigenen Lebenstätigkeit offenbart, die sich im Prozess der menschlichen Kommunikation in der realen Naturwelt entfaltet.“ Dieses Wesen ist das „beleibte Ich“, welches isolierter Subjektivität entgegensteht. Es ist das Ich resp. die Subjektivität, die bzw. das „inmitten der Welt in einem immer schon gegebenen Konnex mit den Dingen und Mitmenschen“ substantial verortet ist (BYKOVA 2006, S.118).
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Literaturverzeichnis
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Kern, U. (2011). „Nur der ist etwas, der etwas liebt.“ Zu Ludwig Feuerbachs dialogisch-ontologischer Philosophie der Liebe. In: Drieschner, E., Gaus, D. (eds) Liebe in Zeiten pädagogischer Professionalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92680-3_9
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