Zusammenfassung
Eine ‚Traumkarriere‘. Ein Franzose, der in der ‚Provinz‘ – fern der Metropole, den tonangebenden Zirkeln und Personen seines Landes – das Licht der Welt erblickt und dort seine Kindheit und Jugendzeit verbringt, hat für sein weiteres Leben wenig zu erwarten, weniger als ein Bundesbürger vergleichbarer Provenienz allemal. Der Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) jedoch,
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Sohn ‚kleiner Leute‘ aus einem winzigen Dorf am Rande des atlantischen Pyrenäenmassivs, ist
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trotz dieses Makels und trotz seiner Neigung zu radikaler Kritik und prinzipieller Opposition nicht nur zu den politischen Eliten seiner Nation, auch
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trotz seiner Rolle als unbequemer Außenseiter und permanenter Störenfried des wissenschaftlichen Establishments seines Landes, der
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weder promoviert noch in seinem Hauptfach Soziologie auch nur ein Diplom oder ein ähnlich einzustufendes Studienabschlusszeugnis erworben hatte und
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auch sonst permanent und konsequent ‚gegen den Strich bürstete‘ (vgl. Schultheis 2007, 13–15),
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dank seiner beeindruckenden Fähigkeiten, die sogar prominente Gegner wie den soziologischen Magnaten Raymond Aron zumindest vorübergehend für ihn einnahmen und zu seinen Förderern werden ließen,
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Lempert, W. (2010). Das Phänomen Bourdieu – zur vorläufigen Orientierung. In: Soziologische Aufklärung als moralische Passion: Pierre Bourdieu. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92478-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92478-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17383-2
Online ISBN: 978-3-531-92478-6
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