Innovationen in der Kommunikation mit Mediennutzern: Blogs

Zusammenfassung

Einen PR-Gau beim Klingelton-Unternehmen Jamba löst im Dezember 2004 der bis dahin unbekannte Berliner Blogger Johnny Häusler aus. In seinem Blog auf spreeblick.de beschreibt er, wie das Unternehmen beim Verkauf von Klingeltönen vorgeht: „Sie tun einfach nur so, als ob sie euch einen Klingelton verkaufen, in Wirklichkeit aber verkaufen sie euch ein immer weiter laufendes Abonnement für ganz viele Klingeltöne.“

Daraufhin entbrennt auf der Seite eine empörte Diskussion über die Geschäftspraktiken von Jamba. Unter die Kommentatoren des Artikels mischen sich auch Jamba-Mitarbeiter, die sich allerdings nicht als solche zu erkennen geben. Mit Kommentaren wie „Wer zu blöd ist, sich AGBs durchzulesen und das gesprochene Wort ‚Monats-Abo‘ nicht versteht, ist es selber schuld und sollte eigentlich auch gar kein Handy haben dürfen“ versuchen sie, das Unternehmen aus den negativen Schlagzeilen zu bringen. Doch leider erreichen sie damit nur das Gegenteil. Anhand der protokollierten IP-Adressen kann Johnny Häusler nämlich beweisen, dass alle Pro-Jamba-Kommentare von derselben IP-Adresse aus dem Jamba-Unternehmen geschrieben wurden. Die Blogger selbst reagieren auf diese Art der „Undercover-PR“ empört.

Der Fall Jamba hat gezeigt, wie Öffentlichkeitsarbeiter und Kommunikationsmanager bis dahin den Einfluss von Bloggern unterschätzt haben.