Auszug
Seit 2001 hat sich am Deutschhaus-Gymnasium Würzburg, einem staatlichen Gymnasium mit sprachlicher und mathematisch-naturwissenschaftlicher. Ausbildungsrichtung, ein dritter Schwerpunkt, die Modellklassen zur Förderung hoch begabter und besonders begabter Schüler, entwickelt. Damit war für das Bundesland Bayern erstmals in einer staatlichen Schule ein Modell entstanden, in dem Schüler bereits mit zehn Jahren, von Beginn der Gymnasialausbildung an, nach ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten gefördert werden können. Die Entscheidung, diese Förderung in speziellen Klassen zu versuchen, erwuchs aus den Erfahrungen der ersten Jahre, die zeigten, dass eine integrative Förderung wegen der notwendigen Differenzierung einen wesentlich höheren personellen Aufwand und Einsatz erfordern würde, die nicht zur Verfügung standen. Heute führt das Deutschhaus — Gymnasium in jeder Jahrgangsstufe eine sognannte „Modellklasse“ mit ca. 20 Schülerinnen und Schülern. Die Integration dieser Klassen ins System eines staatlichen Gymnasiums war vor allern zu Beginn des Modellversuchs von einer Reihe von Missverständnissen, Vorurteilen und Ängsten begleitet. Schüler und Eltern der regulären Klassen befürchteten vor allem ihre Zurücksetzung. Die Vermutung, dass die „Hochbegabten“ nicht nur die besseren Lehrer, sondern vor allem auch die besseren Bedingungen erhalten könnten, und damit die allseits schmalen Ressourcen der Schule noch stärker zugunsten der bereits durch ihre Begabung „Privilegierten“ verschoben würden, prägte das Stimmungsbild.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hackl, A. (2009). Förderkonzepte hochbegabter Gymnasiastinnen und Gymnasiasten am Beispiel des Deutschhaus-Gymnasiums Würzburg. In: Bosse, D. (eds) Gymnasiale Bildung zwischen Kompetenzorientierung und Kulturarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91485-5_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91485-5_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16441-0
Online ISBN: 978-3-531-91485-5
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