Auszug
Personelle Faktoren der Politikberatung von innen gehören zum Kernbereich des Politikmanagements. Nach der Definition von Karl-Rudolf Korte und Manuel Fröhlich verbindet der Begriff des Politikmanagements die Steuerbarkeit des politischen Systems mit der Steuerungsfähigkeit der politischen Akteure. Die Steuerbarkeit des politischen Systems ist zunächst von institutionellen Arrangements abhängig. Sie weisen Regierungen Handlungskorridore zu, deren Grenzen durch definierte Kompetenzen und Machtressourcen bestimmt werden. Die Steuerbarkeit des politischen Systems ist aber auch von Faktoren abhängig, die sich über ein weites Spektrum zwischen institutionalisierten Regelsystemen und konventionalen Handlungslogiken erstrecken. So sind Regierungen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteurinteressen, Konventionen und Handlungserwartungen konfrontiert. Institutionelle Arrangements sowie politisch-gesellschaftliche Konventionen und Funktionslogiken bilden die systemischen Rahmenbedingungen für eine Politikberatung von innen und damit die Referenzpunkte einer Beratung nach politischer Rationalität.
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Literatur
Vgl. Korte/ Fröhlich (2006), S. 14.
Korte, Karl-Rudolf/ Hirscher, Gerhard (Hrsg.) (2000): Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik? Über den Wandel von Politikstilen in westlichen Demokratien, München.
Korte/ Fröhlich (2006), S. 207.
Vgl. Scharpf, Fritz W. (2000): Interaktionsformen. Der akteurzentrierte Institutionalismus in der Politikforschung, Frankfurt a. M./New York; Mayntz, Renate/Scharpf, Fritz W. (1995): Der Ansatz des akteurzentrierten Institutionalismus, in dies. (Hrsg.): Gesellschaftliche Selbstregulierung und politische Steuerung, Frankfurt a. M./New York, S. 39–71.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 49.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 43.
Scharpf (2000), S. 77.
Vgl. Mayntz/ Scharpf (1995), S. 63ff.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 54
Vgl. zum Folgenden Scharpf (2000), S.84–94.
Wettbewerb: Eigene Gewinne werden zu Lasten des Gegenübers angestrebt. Eigene Verluste werden noch als Gewinn betrachtet, solange die Verluste des Interaktionspartners die eigenen übersteigen; Kooperation: Eigene und fremde Gewinne bzw. Verluste werden als gleichwertig angesehen; Feindschaft: Die Verluste des Interaktionspartners werden als Gewinn verbucht. Vgl. auch Kießling (2004), S. 22f.
Scharpf (2000), S. 94.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 49f. In der Terminologie des akteurzentrierten Institutionalismus wird zwischen korporativen von kollektiven Akteuren unterschieden. Letztere handeln zwar bewusst gleichgerichtet, verfügen aber nicht über formalisierte Regelsysteme. Vgl. ebd. S. 51.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 50.
Mayntz/ Scharpf (1995), S. 44.
Vgl. Schimank, Uwe (2000): Handeln und Strukturen, München, S. 310–320.
Vgl. Jarren, Otfried/ Donges, Patrick (2002): Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung, Band 2, Akteure, Prozesse und Inhalte, S. 62.
Klassische Rational-Choice Ansätze bieten aus diesem Grund keinen realitätsnahen Analysezugang. Die empirische Komplexitätspsychologie sieht die Rationalitätsfähigkeit von Akteuren generell pessimistisch: „Das Realitätsmodell eines Akteurs kann nun richtig oder falsch, vollständig oder unvollständig sein. Gewöhnlich dürfte es sowohl unvollständig wie auch falsch sein, und man tut gut daran, sich auf diese Möglichkeit einzustellen.“ Dörner (2003), S.65f; Vgl. grundsätzlich North, Douglas C. (1990): Institutions, Institutional Change and Economic Performance, Cambridge/New York.
„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf die Chance beruht.“ Weber, Max (1972): Wirtschaft und Gesellschaft, Frankfurt a. M., S. 28.
Vgl. Schulze-Fielitz, Helmuth (1998): Das Verhältnis von formaler und informeller Verfassung, in: Görlitz, Axel/ Burth, Hans-Peter (Hrsg.): Informelle Verfassung, Baden-Baden, S. 25–54.
Vgl. Kastning, Lars (1991): Informelles Regieren. Annäherung an Begrifflichkeit und Bedeutungsgehalt, in: Hartwich, Hans-Hermann/ Wewer, Göttrik (Hrsg.): Regieren in der Bundesrepublik II. Formale und informelle Komponenten des Regierens in den Bereichen Führung, Entscheidung, Personal und Organisation, Opladen, S. 69–78.
Vgl. Manow, Phillip (1996): Informalisierung und Parteipolitisierung. Zum Wandel exekutiver Entscheidungsprozesse in der Bundesrepublik, in: Zparl (27), S. 96–107; Sehreckensberger, Manfred (1994): Informelle Verfahren der Entscheidungsvorbereitung zwischen Bundesregierung und den Mehrheitsfraktionen: Koalitionsgespräche und Koalitionsrunden, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen (25), S. 327–346.
Vgl. Czada, Roland (1995): Kooperation und institutionalisiertes Lernen in Netzwerken der Vereinigungspolitik, in: Mayntz, Renate/ Scharpf, Fritz W. (1995): Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung, Frankfurt a. M., S. 299–326.
Vgl. Mayntz, Renate (1993): Modernization and the Logic of Interorganizational Networks, in: Child, John (Hrsg.): Societal Change between Market and Organization, Aldershot, S. 3–18; Kenis, Patrick/Schneider, Volker (1991): Policy Networks and Policy Analysis: Scrutinizing a New Analytical Toolbox, in: Marin, Bernd/Mayntz, Renate (Hrsg.): Policy Networks. Empirical Evidence and Theoretical Considerations, Frankfurt a. M., S. 25–59.
Mayntz, Renate (1998): Informalisierung politischer Entscheidungsprozesse, in: Görlitz, Axel/ Burth, Hans-Peter (Hrsg.): Informale Verfassung, Baden-Baden, S. 55–66, S. 61.
Vgl. Rudzio, Wolfgang (2005): Informelles Regieren. Zum Koalitionsmanagement in deutschen und österreichischen Regierungen, Wiesbaden, S. 11.
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(2009). Theoretischer Rahmen: Politik- und Informationsmanagement. In: Politikberatung im Innenhof der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91355-1_2
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