Auszug
Teilnehmerinnen und Teilnehmer1 einer gruppendynamischen Trainings-Gruppe stellen häufig verwundert fest, dass die Intensität des Erlebens und die Ernsthaftigkeit der Beteiligung mit allen Höhen und Tiefen jedes erwartbare Maß übersteigen. Steht zu Beginn noch das persönliche Lerninteresse im Vordergrund, das im Falle von Gruppendynamik wohl oder übel mit der Anwesenheit auch anderer Menschen verbunden gesehen wird, zieht oft bereits nach den ersten Sitzungen das Phänomen „Gruppe“ selbst in den Bann. Nachdenklichkeit, emotionale Beteiligung und Engagement auch in den Pausen sind die Folge — und das, obwohl man es zumeist mit Menschen zu tun hat, zu denen im „wirklichen Leben außerhalb“ sonst keinerlei Verbindungen bestehen, und es keine Notwendigkeit des Kontaktes über die Zeit der Trainings-Gruppe hinaus gibt. Es geht nicht um die Verteilung knapper Ressourcen in einer Firma, nicht um hierarchischen Aufstieg in einem Unternehmen, der den finanziellen Spielraum oder das soziale Ansehen erhöhen könnte, und dennoch lässt z.B. das Thema, wer welchen Einfluss in der Gruppe hat oder wer in der Gruppe wem wie viel und warum vertraut, bis in den Abend hinein nicht mehr los.
Zur besseren Lesbarkeit wird im weiteren Text das generische Maskulinum für die weibliche und männliche Form verwendet.
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Santer, H. (2008). Die Gruppe als intermediärer Raum Kreativität und Sinnerfahrung im Spannungsfeld zwischen Individuum und System. In: Heintel, P. (eds) betrifft: TEAM. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91154-0_12
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