Auszug
In den vorangegangenen Kapiteln wurde auf die Entwicklung von Ungleichheiten und Rivalitäten im globalen System in den letzten fünf Jahrhunderten geschaut.
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Literatur
Vgl. P. Hirst und G. Thompson, Globalization in Question. The International Economy and the Possibilities of Governance, Cambridge, Polity Press, 1999; auch W. Ruigrok und R. van Tulder, The Logic of International Restructuring, London, Routledge, 1995.
Dieser Punkt wird in der Arbeit von Cox (1987) und Schwartz (2000) deutlich; das zunehmende Ausmaß erfolgreicher Hegemonien wird insbesondere von Taylor (1996) und am ausführlichsten in der Arbeit von Arrighi (1994, 2005a, b; vgl. auch Arrighi und Silver 1999) betont.
Giovanni Arrighi (2005b) nennt dies die signal crisis der Hegemonie. Ich werde später darauf zurückkommen.
Die disziplinierende Dimension neoliberaler Global Governance spielt auch eine zentrale Rolle in Duffields kürzlich erschienener Studie (Duffield 2001) und in der Arbeit von Susan Soederberg (2004a, b; 2006).
Die Schaffung der Wirtschafts-und Währungsunion in Europa wird allgemein als die europäische Manifestation dieser Tendenzen interpretiert. Die disziplinierenden Effekte der Währungsvereinigung unter der Aufsicht einer unabhängigen Europäischen Zentralbank — betraut mit der wesentlichen Verantwortlichkeit, Inflation und Defizitfinanzierung in der EU zu beseitigen — sind vom transnationalen Kapital in der ganzen Union deutlich erkannt worden. Vgl. van Apeldoorn 2002; Bieler 2000; Gill 1998; Holman, Overbeek und Ryner 1998; Cafruny und Ryner 2003.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die USA und Großbritannien die Initiative zur Errichtung einer „International Trade Organization (ITO)“ ergriffen, die unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen entstehen sollte. Bei einem Vorbereitungstreffen in London wurde 1947 unter anderem das Allgemeine Zoll-und Handelsabkommen (GATT) abgeschlossen, das als eine provisorische Übergangsregelung bis zur Gründung der ITO gedacht war. Die in der Konferenz über Handel und Beschäftigung in Havanna 1947/48 ausgearbeitete Havanna-Charta enthielt die Statuten für die ITO. Die amerikanische Regierung zögerte lange, diese Charta dem amerikanischen Kongress zur Ratifizierung vorzulegen, und verzichtete schließlich ganz darauf. Auf diese Weise blieb die geplante Übergangsregelung die einzige multilaterale vertragliche Grundlage, die die Welthandelsbeziehungen regelte. Während sich an der Ausarbeitung der Havanna-Charta auch viele Entwicklungsländer beteiligt hatten, war das GATT-Abkommen ohne wesentliche Beteiligung der Entwicklungsländer zustande gekommen (vgl. Brog 1990).
Diese Zielsetzung wurde klar veranschaulicht, als internationale bedeutende Akteure des Erdölgeschäftes, angeführt von Shell, die Teilnahme der CNOOC (Chinese National Overseas Oil Company) an einem großen neuen Projekt in Kasachstan blockierten (Financial Times 10./11. Mai 2003).
Seit 1976 hat sich der Wert des japanischen Yens (Japan ist das andere Land, mit dem die USA ein großes Handelsdefizit haben) gegenüber dem Dollar verdreifacht, ohne dass die Handelsbilanz zwischen Japan und den USA ernstlich davon betroffen gewesen wäre (Arrighi 2005a, 70).
Die Höhe der Investitionen in China ist nicht gut zu vergleichen mit Zahlen über die Auslandsinvestitionen in der OECD-Region. Während der größte Teil der Investitionen in den westlichen Industrieländern dem Aufkauf bestehender Unternehmen dient (und damit kein neues Wirtschaftspotenzial schafft), finden Investitionen in China hauptsächlich zur Errichtung neuer Produktionsstätten statt. Auf der anderen Seite besteht ein Teil des FDI-Zuflusses in China aus inländischen Investitionen, die aus Gründen der Steuerflucht heraus geteilt werden. Der Effekt der Investitionen ist darum ein ganz anderer (Glyn 2005, 34).
Die aktuellen Diskussionen werden von Bisley (2007) und von Held/McGrew (2007) zusammengefasst.
Aktuelle Beispiele für kritische Werke gegenüber dem US-Imperialismus sind Blums Rogue State (2002), welches ein Bestseller wurde, nachdem Bin Laden es in einer Videobotschaft zitiert hatte, sowie Petras und Veltmeyer (2001). Zugunsten eines amerikanischen Imperialismus argumentiert Deepak Lal in In Praise of Empires (2004). Vgl. auch Altvater 2005, 41.
Hardt und Negri 2000; vgl. auch Castells 2000; Held 1995; Rosenau 2005. Verschiedene Ansätze zum Phänomen Global Governance und ihren Theorien sind bei Wilkinson/Hughes (2002), Wilkinson (2005) und Ba/Hoffmann (2005) zu finden.
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(2008). Globalisierung, Neoliberalismus und die Vertiefung von Rivalitäten und Ungleichheiten im neuen Zeitalter. In: Rivalität und ungleiche Entwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91055-0_5
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