Auszug
Wenn Beziehungen beschrieben und analysiert werden, die politische Akteure zueinander unterhalten, werden — zumal wenn es sich hierbei um Staaten handelt — relative Positionen, die miteinander in Verbindung stehen, thematisiert. Diese Relationen können Interessen, Werte und Fähigkeiten der betrachteten Staaten betreffen. Es ist von politischer Bedeutung — und damit auch für die politikwissenschaftliche Analyse relevant —, in welcher Intensität und Ausprägung Staaten ihren Außenbeziehungen ähnliche Werte zugrunde legen. Je näher diese Werte beieinander liegen, desto höher sind — ceteris paribus — die Chancen für Kooperation miteinander. So verhält es sich auch, wenn kompatible Interessen bestehen, die eine Zusammenarbeit befördern können. Sind die Interessen stärker kompatibel, stellt dies eine bessere Ausgangsbedingung für Kooperation dar, als wenn sie allzu sehr auseinander laufen. Auch hinsichtlich der Fähigkeiten werden Relationen beschrieben und analysiert, denn Staaten mit einem eher ausgeglichenen Repertoire an Fähigkeiten unterhalten andere Beziehungen zueinander, als dies für Staaten gilt, deren Fähigkeiten sehr asymmetrisch ausgeprägt sind.
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Jäger, T. (2008). Mittelmächte in Europa: Bilaterale Beziehungen und außenpolitischer Handlungsspielraum. In: Jäger, T., Dylla, D.W. (eds) Deutschland und Polen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90947-9_1
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