Auszug
Zur sozialen Wirklichkeit werden Problemwahrnehmungen, wenn sie allgemein erkannt sind und im alltäglichen Handeln reproduziert werden — und zwar ebenso durch die Mitglieder der Gesellschaft wie durch die für die Bekämpfung sozialer Probleme zuständigen sozialen und staatlichen Instanzen. Zwar nicht die hinreichende, aber doch die notwendige Bedingung für diese doppelte Anerkennung ist, dass die betreffenden Problemdeutungen von wirkungsmächtigen Medien nachhaltig prozessiert werden (vgl. Erbring 1989: 303; Flöhl 1990: 137; Jarren/Grothe/Rybarczyk 1993: 14; Brosius 1994: 272-275). Bis vor wenigen Jahren verfügten die Massenmedien hier über eine Monopolstellung — diese ist heute zwar nicht völlig passé, wird jedoch zunehmend von den Netzwerkmedien in Frage gestellt. Dazu später mehr (Teilkapitel 6.3 und 6.4). Die Frage, in welchem Umfang und in welcher Weise eine Problemdeutung in den Massen- und Netzwerkmedien behandelt wird, gehört zum unverzichtbaren Repertoire problemsoziologischer Analyse.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Medien: Die Verbreitung von Problemdeutungen. In: Empirische Analyse sozialer Probleme. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90937-0_13
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15854-9
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