Auszug
Nicht alle Versuche, eine Zweierbeziehung herzustellen, sind erfolgreich. In einer ganzen Reihe von Fällen wird die Aufbauphase nicht überschritten, sie scheitern, bevor sie „richtig“ begonnen haben. In den verbleibenden Fällen wird, nachdem eine gewisse Zeit verstrichen ist, die Aufbauphase durch die Bestandsphase abgelöst. Die Aufbauphase kann unterschiedlich lang andauern, und sie kann — ganz abgesehen von allen Unsicherheiten, die notwendige Elemente eines Beziehungsaufbaus sind — auch von Krisen durchzogen sein. Wendet man sich der Bestandsphase zu, dann drängt sich die Frage auf, wie dieser Übergang inhaltlich markiert ist. Herkömmlich wurde der Übergang mit der Heirat gleichgesetzt. Die Ehe wurde als Bestandsphase einer Zweierbeziehung aufgefasst, die voreheliche Beziehung in ihrer gesamten Erstreckung als Phase der Partnerwahl betrachtet. Die enorme Bedeutungssteigerung, die Zweierbeziehungen im Vorfeld und auch unabhängig von einer Ehe in der Gegenwart erfahren haben, hat zur Folge, dass diese „Grenzziehung“ nicht mehr überzeugt.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Bestandsphase von Zweierbeziehungen. In: Soziologie der Zweierbeziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90669-0_6
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