Auszug
Neben der Grounded Theory ist die traditionelle, quantitativ orientierte Inhaltsanalyse die zweite sozialwissenschaftliche Forschungsmethode, die sich sehr intensiv mit dem Thema Kategorienbildung auseinandersetzt. Die Methode der quantitativen Inhaltsanalyse hat eine lange Tradition, die (zumindest) bis zu Max Weber zurückreicht, der schon 1910 auf dem ersten deutschen Soziologentag ein auf die Inhaltsanalyse aufbauendes Forschungsprogramm forderte:
„...und wir werden nun, deutlich gesprochen, ganz banausisch anzufangen haben damit, zu messen, mit der Schere und mit dem Zirkel, wie sich denn der Inhalt der Zeitungen in quantitativer Hinsicht verschoben hat im Lauf der letzten Generation...“ (Weber 1911: 52 Den Sinn und Zweck der klassischen Inhaltsanalyse, die im Zuge der interdisziplinären amerikanischen Kommunikationsforschung der 1940er Jahre methodisch ausgearbeitet wurde, hat Berelson, einer der Pioniere der Methode, prägnant beschrieben. Ihm zufolge ist die Inhaltsanalyse eine Untersuchungstechnik, die der „objektiven, systematischen, und quantitativen Beschreibung des manifesten Inhaltes von Mitteilungen aller Art dient“ (Berelson 1952). Zuvor festgelegte Merkmale von Kommunikationsinhalten sollen systematisch und objektiv erfasst werden. Kategorien haben in dieser, an der Forschungslogik des Kritischen Rationalismus orientierten Methode den Status von Variablen, welche durch Indikatoren operationalisiert werden. Die in den Hypothesen enthaltenen Begriffe werden als Variablen formuliert, operationalisiert und gemessen.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Wortbasierte Analysefunktionen. In: Einführung in die computergestützte Analyse qualitativer Daten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90664-5_12
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