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„Denken in Möglichkeiten“ — Vielfaltskompetenzen fördern von Anfang an

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Auf den Anfang kommt es an
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Auszug

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie Menschen individuell oder gemeinsam mit vorhandener oder fehlender Vielfalt und insbesondere vorhandenen oder fehlenden Alternativen umgehen können. Hier sollen allein solche Vielfaltskompetenzen bedacht werden, die ihre leitende Orientierung in einem „Denken in Möglichkeiten“ haben. Grundlage eines „Denkens in Möglichkeiten“ ist das Konzept einer Erwägungsorientierung (z.B. Blanck 2004a). Mit dem Konzept einer Erwägungsorientierung wird ein möglichst verantwortbarer Umgang mit jeweiliger Vielfalt und insbesondere Alternativen angestrebt. Ausgang hierfür ist die Überlegung, dass Positionen (Lösungen, Antworten usw.) zu bestimmten Problemen (Fragen, Aufgaben usw.) umso besser als die vorerst „besten“ oder „richtigen“ begründet und verantwortbar sind, je umfassender sie in einem problemadäquat zu bedenkenden Spektrum von jeweiligen Alternativen verortet werden können. Deshalb sind zu erwägende Alternativen nicht nur in der Genese von Lösungen relevant, sondern sie sollten als eine Geltungsbedingung bewahrt werden. Mit dem Erwägungskonzept wird zwischen einer Erwägungsebene und einer Lösungsebene (sowie Realisierungsebene) unterschieden. Während auf der Erwägungsebene für einen radikalen Pluralismus plädiert wird, soll Vielfalt (Pluralität) auf der Lösungs- und Realisierungsebene mit Bezug auf die erwogene Vielfalt eingeschränkt werden können1. Da man nicht immer alles erwägen kann und es häufig auch sinnvoll ist, nicht zu erwägen, ist Erwägungsorientierung vor allem als eine reflexive Haltung zu verstehen.

Hier hat das Erwägungskonzept Nähen zum Konzept des Negativen Wissens von Fritz Oser und Maria Spychiger (2005), bei dem Wissen um negativ bewertete Lösungen dazu beiträgt, das, was „richtig“ ist, besser zu verstehen (s. insbes. die Funktionen des Negativen Wissens S. 31ff.).

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Renate Hinz Bianca Schumacher

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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Blanck, B. (2006). „Denken in Möglichkeiten“ — Vielfaltskompetenzen fördern von Anfang an. In: Hinz, R., Schumacher, B. (eds) Auf den Anfang kommt es an. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90429-0_11

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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