Auszug
Die Neurowissenschaft scheint das Bild vom Menschen und seiner Gesellschaft zu revolutionieren. Die rasanten Fortschritte bei bildgebenden Verfahren und kernspintomographischen Abbildungen präsentieren das menschliche Gehirn ais gigantisches Netzwerk. Es enthält wohl hundert Milliarden Nervenzellen, von denen jede mit ungefahr 10.000 anderen verbunden ist. Keine Nervenzelle sei von einer anderen mehr ais vier Schaltstellen weit entfernt. So stellen sich Neurowissenschaftler heute das Gehirn vor wie eine riesige Metropole — nur dass das Verkehrsnetz des Gehirns jede noch so moderne Stadt bei weitem übertreffe. In dieser Stadt gibt es prall gefüllte Autobahnen, Ringstraßen, U-Bahnen, Taxis, Züge, Busse auf sechsoder mehrspurigen StraBen und rasend schnelle Laufbänder. Diese vielfältigen Vehikel befördern Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken, Schlussfolgerungen, Geistesblitze, Überraschungen, Reize und Reaktionen in kürzester Zeit zu jedem beliebigen Punkt — wo auch immer man in dieser Stadt gerade steht.
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Literatur
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Nollmann, G. (2006). Das neuronale Korrelat und Max Webers Konzept der soziologischen Kausalerklärung Warum die Neurowissenschaft keine Konkurrentin der Soziologie ist. In: Reichertz, J., Zaboura, N. (eds) Akteur Gehirn — oder das vermeintliche Ende des handelnden Subjekts. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90321-7_5
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