Auszug
Als Theoretiker einer Pädagogik der Moderne, in der das Bürgertum sich Zug um Zug die Macht erkämpfte und eine bürgerliche Gesellschaft durchsetzte, hat Johann Friedrich Herbart Ansätze und Positionen bestimmt, die zur Grundlegung der Pädagogik als einer eigenständigen Wissenschaft bis heute aktuell geblieben sind. Diese eigenständige Pädagogik steht in wechselseitiger Beziehung zu ihren Nachbarwissenschaften Philosophie und Psychologie und ist ein Konstrukt systematisch durchdachter Zusammenhänge aus der Notwendigkeit der Erziehung des Menschen heraus. Ausgangspunkt pädagogischen Denkens ist dabei die Bildsamkeit des Menschen, die „Vernunftgemäßheit“ das Ziel. Durch „erziehenden Unterricht“ wird der Mensch zur „Charakterstärke der Sittlichkeit“ geführt, damit individuelles Wohl und Gemeinwohl sich als wechselseitig bedingende Lebensqualitäten entfalten können.
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Weitere Primärquellen
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Klattenhoff, K. (2006). Johann Friedrich Herbart (1776–1841). In: Dollinger, B. (eds) Klassiker der Pädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90301-9_5
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