Zusammenfassung
Bachs Matthäus-Passion ist ein “Wunderwerk”, sagt Albert Schweitzer (1908/1947, S. 590). Sie besteht aus drei Text-Teilen: dem Matthäus-Evangelium, einer spätbarocken Dichtung sowie den Chorälen. In den Arien, Chören und frei gestalteten Rezitativen kommen entweder handelnde Personen zu “Wort”, oder es werden Betrachtungen angestellt durch fiktive Anhänger Jesu Christi und auch die “gläubige Seele”. Diese Vielfalt der Personen lädt zu verschiedenartigen Identifikationen ein, und Tränen aufgrund der einen oder anderen Identifikation kann auch der “nachchristliche” (Blumenberg, 1988, S. 223) Hörer weinen, weil die Passion allgemeine Dimensionen des menschlichen Lebens und der Beziehungen in ihm in metaphorischer Weise dramatisiert, insbesondere Schicksale der Eltern-Kind-Beziehung, Objektverlust und Trauerprozess; Schuld, Reue, Vergebung; ersöhnung und Wiedervereinigung; schließlich Anerkennung des eigenen Todes.
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Literatur
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Hirsch, M. (2013). Über das Weinen beim Hören der Matthäus-Passion. In: van Belzen, J. (eds) Musik und Religion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19652-7_9
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