Zusammenfassung
Es wird mittlerweile wie selbstverständlich und geradezu inflationär von globaler Gerechtigkeit gesprochen. Dabei wird oft übersehen, dass die Konzeption globaler Gerechtigkeit eine radikale Idee transportiert, die sich erst seit einer Generation durchzusetzen begonnen hat, deren Sinn aber nach wie vor als umstritten gelten muss. Bis heute findet sich beispielsweise in der Stanford Encyclopedia of Philosophy kein eigenständiger Eintrag zu ›Global Justice‹. Teile der betreffenden Probleme werden im Beitrag ›International Justice‹ abgehandelt. Es gibt aber gute Gründe, den Gegenstandsbereich von globaler und internationaler Gerechtigkeit klarer zu unterscheiden. Die globale Gerechtigkeitsperspektive markiert einen Paradigmenwechsel. Internationale Gerechtigkeit evoziert, dass souveräne Staaten ihre Außenpolitik fair gestalten, rechtmäßige Vereinbarungen miteinander treffen und internationale Gremien zur Regulierung und Befriedung internationaler Beziehungen einrichten sollen. Demgegenüber geht die globale Gerechtigkeitstheorie davon aus, dass wir es mit einer Sphäre globaler Herrschaft zu tun haben, durch die staatliche Autonomie erst ermöglicht, eingegrenzt und zunehmend unterminiert wird.
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Hahn, H. (2016). Globale Gerechtigkeit. In: Goppel, A., Mieth, C., Neuhäuser, C. (eds) Handbuch Gerechtigkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05345-9_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05345-9_17
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