Zusammenfassung
Goethe hatte die Arbeit an den “Römischen Elegien” bereits 1790 abgeschlossen. Bevor er den Zyklus für die Veröffentlichung in Schillers “Horen” redigierte, waren die Gedichte unter anderem als poetische Selbstdarstellung im engeren Freundeskreis von Belang, in dem sich der “italienische Goethe” auf so unerwartete Weise präsentierte. Aber ebenso überraschend muß die Herausgabe der dreizehnten Elegie wirken. Unter dem Titel “Elegie, Rom 1789” veröffentlicht er das Gedicht im Juli-Heft der “Deutschen Monatsschrift”, Berlin 17911. Hervorgehoben sind darin Entstehungsort und Jahreszahl. Abgesehen von einer Reise nach Aschersleben und in den Harz verbrachte Goethe das Jahr 1789 in Weimar. Auch hatte er Christiane bereits ein Jahr zuvor kennengelernt. Den Titel wiederum aus Goethes Lebenslauf erklären zu wollen, wird dadurch sinnlos2. Ein Druckfehler in der Jahresangabe des Titels ist zudem sehr unwahrscheinlich3. Goethe stellt jedoch mit seinen Äußerungen in den “Tag- und Jahresheften” einen Kommentar zur Verfügung, der die Verirrung der scherzhaften Muse in das Revolutionsjahr 1789 erklärt und an die Gattung einen ästhetischen Anspruch stellt, den sie bisher nicht zu erfüllen hatte.
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Hofmann, F. (1994). Franzüsische Revolution. In: Goethes Römische Elegien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04197-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04197-5_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45040-1
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