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Zusammenfassung

Zu den prominentesten Begriffen einer Ideengeschichte der Komposition gehört der Begriff der „Musica poetica”. Er gilt, wie Wilibald Gurlitt es formulierte, als „Geburtsstunde des Komponisten im modernen Sinne des Wortes“1. In dieser Deutung gelangte der Begriff, zumal in der deutschen Musikwissenschaft, zu ganz besonderen Ehren: von Hermann Zenck2 und Wilibald Gurlitt3 über Hans Heinrich Eggebrecht4 und Carl Dahinaus5 bis hin zu Klaus Wolfgang Niemöller6, Klaus-Jürgen Sachs7, Wilhelm Seidel8 und Peter Cahn9. Doch so einhellig die Deutung des Begriffs „Musica poetica“ als „Komposition im modernen Wortsinn“ auch war — bei genauerer Betrachtung erweist sie sich als durch und durch verfehlt.

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von Loesch, H. (2001). Musica Poetica — die Geburtsstunde des Komponisten?. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02821-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02821-1_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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