Zusammenfassung
Bruckners musikalischer Werdegang war über lange Jahrzehnte hinweg mit dem Orgelspiel verknüpft. Zunächst und in erster Linie erlebte Bruckner die Orgel als funktional gebundenes Musikinstrument im kirchlichen, liturgischen Rahmen. Als konzertierender Organist jenseits des kirchenmusikalischen Kontexts trat Bruckner vor allem während seiner Wiener Jahre in Erscheinung, also als bereits etablierter Professor unter anderem für das Fach Orgel. Hierbei waren es vor allem seine Leistungen als fesselnder Improvisator, auf die sich seine Reputation stützte, und weniger sein Repertoire im Literaturspiel oder spieltechnisches Virtuosentum. Insofern lässt sich sagen, dass die Orgel beruflich wie künstlerisch lange Zeit einen zentralen Stellenwert für den Musiker einnahm, ohne dass er zu jener Zeit als Orgelkomponist oder als Konzertorganist prominent hervorgetreten wäre. Dem entspricht zum einen das sehr schmale Orgelœuvre Bruckners, zum anderen — beim transitorischen Charakter der zuvörderst gepflegten Improvisation nicht überraschend — die relative Ungenauigkeit des Bildes, das man sich von seinen Fähigkeiten als Organist machen kann.
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Literatur
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Jacob, A. (2010). Bruckner und die Orgel. In: Hinrichsen, HJ. (eds) Bruckner Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00345-4_5
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Online ISBN: 978-3-476-00345-4
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