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Transitorische Räume: Definition, Forschungslage, Expertenmeinungen und Qualitätskriterien

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Schulerfolg von Migrationskindern

Part of the book series: Reihe Schule und Gesellschaft ((SUGES,volume 28))

  • 352 Accesses

Zusammenfassung

In diesem Kapitel möchte ich im Hinblick auf Wirksamkeitsüberlegungen begründen, warum bzw. aufgrund welcher Kriterien familienergänzende Maßnahmen wie Krippen, Tagesfamilien, Spielgruppen oder Horte die Bedeutung eines ‚transitorischen Raums‘ erlangen können. Ich nähere mich einer genauen Definition des transitorischen Raums anhand theoretischer Modelle, empirischer Forschungsresultate und aufgrund der Meinungen von Expertinnen und Experten. Im Weiteren möchte ich grundsätzliche Schlüsse zur Bedeutung familienergänzender Maßnahmen der Kinderbetreuung in ihrer potentiellen Eigenschaft als transitorischer Raum ziehen, das heißt in ihrer mesosystemischen Qualität hinsichtlich der erfolgreichen Gestaltung von Übergängen zwischen (Migrations-)Familien und (Aufnahme-)Gesellschaft.

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Literatur

  1. Nur 25% der von Günes and Schenk ( 1998, S. 173) interviewten türkischen Frauen haben ihre Eltern in der Nähe (Schweizerinnen: 88%). 20% haben gar keine in der Schweiz lebenden Verwandten.

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  2. Nach Günes and Schenk ( 1998, S. 169) sind die türkischen Mütter ihrer Stichprobe zwar nicht häufiger erwerbstätig als die schweizerischen. Diejenigen jedoch, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, sind wöchentlich viel mehr Stunden als Schweizerinnen von zu Hause weg. Ein Jahr nach der Geburt ihres ersten Kindes arbeiten die schweizerischen Mütter im Durchschnitt 14 Stunden pro Woche, die Türkinnen jedoch beinahe dreimal so viel, nämlich 37 Stunden. Sie wählen meist Morgen-oder Abendstunden oder Schichtzeiten alternierend zu ihren Männern.

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  3. Ein Beispiel ist die Kontrastierung zwischen Verhaltensweisen von 3- bis 4-jährigen Kinder im I. Kindergartenjahr in Italien und Deutschland durch Hold-Cavell, Attili and Schleidt (1986)

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  4. Die Ergebnisse sind für die Situation in multikulturellen Gesellschaften und vor allem im Hinblick auf interkulturelle Beziehungen in heterogen zusammengesetzten Einrichtungen indes wenig relevant. Dass italienische Kinder in Italien,mehr herumschauen“, „mehr Körperkontakt haben” und,öfter alleine oder zu zweit spielen“, während deutsche Kinder in Deutschland,lieber mit mehreren als mit einem einzelnen Kind spielen” oder,finit anderen Kindern mehr verbal interagieren“ (Hold-Cavell et al. 1986, S. 552), mag als Befund für die entwicklungspsychologische Grundlagenforschung interessant sein. Für den multikulturellen Kontext in Einwanderungsrealitäten sind solche Resultate jedoch wenig nützlich.

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  5. Ein Beispiel: Robin ist der 4-jährige Sohn eines spanischen Vaters und einer portugiesi-schen Mutter. Die Forscherin möchte mit ihnen ein Interview durchführen. Sie verweigern jedoch jegliche Zusammenarbeit. Der Widerstand wird in der Unzufriedenheit der Eltern mit dem Krippenpersonal vermutet. Es zeigt sich, dass dieses Beziehungsverhältnis und die Austauschbeziehungen unzureichend sind. So verfügen die Betreuerinnen nur über äußerst dürftige Informationen über den familialen und kulturellen Kontext des Kindes: Sie wissen zum Beispiel nicht, welche Sprachen Robin daheim mit der Mutter und dem Vater spricht. ( Watts and Ziberi, 1994, S. 21 )

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  6. Vgl.,Direttive concernenti il collocamento dei bambini negli asili nido riconosciuti dallo stato’ vom 1. September 1986, Art. (1) a) Aufnahmegründe/Sozialfälle und b) Einkommensgrenzen bzw. die Anpassung vom 29. November 1996 in,Criteri di determinazione delle rette per collocamenti di casi privati in asili nido sussidiati dal cantone. Beide Verfügungen wurden vom,Dipartimento delle opere sociali’ erlassen.

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  7. Das bewirkt in manchen Fällen, dass gut verdienende Eltern auf Betreuungseinrichtungen wie private und in Grauzonen operierende Krippen oder Kinderhütedienste zurückgreifen, die mit,Dumping-Preisen` arbeiten und nicht zuletzt deshalb eher schlechter Qualität sind: siehe etwa Fall,Familie Bianchi’ in Kapitel 7.3.4.

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  8. Unter den Aufnahmebedingungen für die in der gemeindeeigenen Krippe integrierten ,Mensa scolastica’ und,Doposcuola sociale` steht unter anderem: „(…) allievi provenienti da altre culture per i quali sia ritenuto opportuno un maggior contatto con allievi indigeni, allo scopo di favorire la loro integrazione linguistico-culturale.“ (,Regolamento concernente il servizio mensa scolastica e il doposcuola sociale’, erlassen von der Stadt Locarno, Servizi Socio-Educativi, ohne Datum).

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  9. Asili nidi in Ticino: strutture d’appoggio per familie in difficoltà. L’importanza della qualità delle prestazioni offerte, unveröff. Manuskript von C. Bizzozero, 1990;

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  10. Città di Locarno: politica socio-educativa, dalla prima infanzia all’adolescenza, in ottica preventiva’, unveröff. Manuskript von C. Bizzozero, 1995.

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  11. Die Bezeichnung besagt, dass diese Spielgruppen auf Albanisch geführt werden, zur Einübung einer soliden sprachlichen und kulturellen Basis im,vertrauten Milieu` — sozusagen als sanfter Übergang zwischen Familie und Gesellschaft. (Für eine wissenschaftliche Begründung,monolingualer Spielgruppen’ vgl. Lanfranchi, 1996.) Nebst den albanischen werden in Winterthur auch türkische sowie mehrere gemischtsprachliche Spielgruppen für Kinder im Vorschulalter geführt.

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  12. Oft sind dies Tagesmütter, die mit privaten Vereinbarungen mehr als die im Verein organisierten Tagesfamilien verdienen wollen und deshalb keine Meldung des Betreuungsverhältnisses an die zuständige Behörde vornehmen, wie dies vom Gesetz vorgeschrieben ist. Gemäß,Bundesverordnung über die Aufnahme von Pflegekindern’ vorn 19. Oktober 1977 bedarf einer Bewilligung der Behörde „wer ein Kind, das die Schulpflicht oder aber das fünfzehnte Altersjahr noch nicht erfüllt hat, auf mehr als drei Monate oder auf unbestimmte Zeit entgeltlich oder unentgeltlich zur Pflege und Erziehung in seinen Haushalt aufnimmt“ (Art. 4).

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  13. Hauptintention der Reform ist die Überführung des jetzigen Kindergartenmodells in die sogenannte Grundstufe, ein im Vergleich zum Basisstufen-Vorschlag der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK, 1997) etwas abgeschwächtes Modell zur Milderung der seit Jahren bestehenden Übertrittsproblematik (siehe Kapitel 1.3). Die zentralen Bestandteile der Grundstufe sind

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  14. Interviewausschnitt mit Frau Irene Stanga,,Centro bambini di comunità famigliare. (Lan-franchi, 2000)

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  15. Das gilt auch bei,eingeflogenen` Au-pairs aus der gleichen Herkunftskultur, wie dies bei einigen der untersuchten portugiesischen Familien in Neuchâtel der Fall ist. (Vgl. Gay and Hensinger, 1999)

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© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Lanfranchi, A. (2002). Transitorische Räume: Definition, Forschungslage, Expertenmeinungen und Qualitätskriterien. In: Schulerfolg von Migrationskindern. Reihe Schule und Gesellschaft, vol 28. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97562-1_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97562-1_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3471-7

  • Online ISBN: 978-3-322-97562-1

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