Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurden die Mechanismen der Gestaltung von Übergängen kleiner Kinder zwischen privaten, halb öffentlichen und öffentlichen Systemen untersucht, also die Transition vom intimen Familiengefüge in soziale Organisationen wie Spielgruppen, Krippen oder Tagesfamilien und der nachfolgenden Vernetzung mit den Institutionen des Kindergartens und der Schule. Als Kernergebnis der Studie gilt:
-
1.
die Gestaltungsqualität solcher Übergänge ist für den Schulerfolg von zentraler Bedeutung;
-
2.
Verbesserungen beim Schulerfolg gehen mit Verbesserungen der Startbedingungen einher — weil ungleiche Bildungschancen ihren Ursprung in ungleichen Startchancen haben.
Insbesondere Kinder aus eingewanderten Familien, die im Vorschulalter eine qualitativ gute familienergänzende Betreuung erfahren haben, werden nach den Resultaten vorliegender Untersuchung von ihrer Kindergärtnerin bzw. nach der Einschulung von der Lehrperson in ihren kognitiven, sprachlichen und sozialen Kompetenzen positiver beurteilt als Kinder, die immer nur innerhalb der eigenen Familie betreut wurden. Unsere Forschungsergebnisse zur Effektivität und Effizienz familienergänzender Betreuung in Bezug auf die kindliche Entwicklung und ihre Bedeutung als transitorischer Raum bestätigen somit die neusten und viel breiter angelegten empirischen Untersuchungen in den USA und in Deutschland (vgl. vor allem NICHD Early Child Care Research Network, 2001; Tietze, 1998). Unter Berücksichtigung bestimmter Prämissen auf der Ebene der strukturellen und pädagogischen Qualität kann somit, bei differenzierter Überprüfung mehrerer ökosystemischer Variablen, die positive Wirksamkeit der Einrichtungen belegt werden.
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Literatur
Es sei in diesem Zusammenhang auch auf die ersten zwei von insgesamt zwölf generellen Empfehlungen einer,UNESCO-Task-Force` von 40 Expertinnen und Experten erinnert, die im Anschluss an die Welt-Konferenz,Education for All by the Year 2000` statuiert haben: „Recommendation I: Preschool literacy experience is important so that all children are prepared for schooling. For some children these experiences should be provided through special programs. Recommendation II: Children and parents as target groups for intervention programs can be identified in various ways. They include at least those in economically and socially adverse conditions, subordinated ethnic and migrant minority groups, and indivi-dual children with a physical or mental handicap.“ (Eldering und Leseman, 1993, S. 344)
Ein aktuelles Beispiel dazu: Aus einer Beschwerde der Eidgenössischen Koordinations-kommission für Familienfragen vom 6. April 2000 wissen wir, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Arbeit erstaunlicherweise verzichtet hat, am sozialpolitischen Interventionsprojekt der OECD für eine verbesserte Vereinbarkeit von Berufs-und Familienwelt teilzunehmen (Projektkoordinaten in OECD, 1999 ).
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Lanfranchi, A. (2002). Schlussfolgerungen für bildungspolitische Entscheidungen. In: Schulerfolg von Migrationskindern. Reihe Schule und Gesellschaft, vol 28. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97562-1_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97562-1_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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