Die Wiederentdeckung der Herrschaft. Begriffe des Politischen in Zeiten der Transformation

Zusammenfassung

Wir sind nicht die ersten, die in einer Zeit tiefgreifender Transformation leben, auch wenn die heutigen großen Herausforderungen wie die Globalisierung der Ökonomie oder die weltumspannende Informationsgesellschaft derzeit als einzigartige weit-bürgerliche Erfahrungen erlebt und erlitten, diskutiert und theoretisiert werden. Immer wieder hat es vergleichbar schwerwiegende und weitreichende Transformationsbewegungen gegeben, und die zeitgenössische Theoriebildung unterschiedlichster Provenienz liefert umfangreiche Materialien der Illustration. Idealtypische Beispiele stellen all jene Texte dar, die sich des fundamentalen Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit oder der Entstehung der bürgerlichen Moderne widmen — von Carolyn Merchants „Der Tod der Natur“ (1987) bis Jürgen Habermas’ „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (1987).

Ich danke Josef Esser, Universität Frankfurt/Main, der sich bereits seit vielen Jahren kritisch mit dem Prozeß der Globalisierung befaßt, für zahlreiche Anregungen. Lange bevor dieses Thema zu einem breit diskutierten wurde, habe ich von seiner Interpretation der Triadisierung viel gelernt. Essers neueste Publikation (Esser u.a. 1997) in diesem Themenfeld befaßt sich mit der Telekommumkationspolitik und -Ökonomie auf europäischer Ebene. Im Unterschied zu den oft katastrophenszenarisch argumentierenden Texten, die ich hier untersucht habe, ist die Diktion nüchtern analytisch, wenn auch das Thema nicht weniger brisant ist.