Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurden die Probleme der Perspektivenübernahme geschildert. Unterschiedliche Gruppen bringen je spezifische Verstehensbarrieren mit, die im Seminar zu erkennen und zu überwinden sind. In dem Maße, wie dies gelingt, können die Teilnehmer aber nicht allein die fremde Position, gewissermaßen von innen, betrachten und damit verstehen, sondern auch die eigene Position von außen, aus der fremden Perspektive, wahrnehmen. Darüber hinaus nutzten viele Teilnehmer die Pro-Kontra-Diskussion schlicht als Test für persönliche Argumentations-, Ausdrucks- und Verhaltensweisen, über deren Wirkung sie in der Auswertung und durch das Feedback der anderen mehr zu erfahren hofften. Das Setting der Pro-Kontra-Diskussion eröffnete zweierlei Zugänge zu einer solchen kritischen Selbstreflexion: die Perspektive des Gegners und die Perspektive einer dritten Partei, des Publikums. Letzterer kommt eine besondere Bedeutung zu; wenn davon ausgegangen werden kann, daß ein interessiertes, aber neutrales Publikum Verständigungsorientierung, Sachlichkeit und Fairness honoriert, wirkt die dritte Partei nicht nur als Möglichkeit der distanzierten Selbstbetrachtung, sondern auch als aktives Regulativ.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Eckert, R., Willems, H. (1992). Selbstreflexion, Handlungskompetenzen und Eskalationskontrolle. In: Konfliktintervention. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95888-4_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95888-4_10
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