Zusammenfassung
Nachdem die Projekte bisher über die Zeit hinweg einer Längsschnittbetrachtung unterzogen wurden, um die historische Entwicklung eines Projekts und seine Nachhaltigkeit zu untersuchen, soll jetzt eine Querschnittsperspektive dazu dienen, die erreichten Veränderungen und ihre Ursachen innerhalb eines Bereiches (Organisation, Finanzen, Ausstattung, Personal, Zielgruppe, Konzeption, Modell- und Multiplikatorwirkungen) über die einzelnen Projekte hinweg zu analysieren, um anschließend entsprechende Empfehlungen abzuleiten.
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Literatur
Ein wichtiger, nicht-intendierter Effekt wurde bisher noch nirgends untersucht und konnte auch hier wegen der Kürze der vor Ort zur Verfügung stehenden Zeit nicht berücksichtigt werden. Es handelt sich dabei um den höchstwahrscheinlich negativen Effekt, der bei anderen Ausbildungszentren eines Trägers dadurch entsteht, daß ein Großteil der Mittel (Personal, Material, Finanzen) für die bevorzugte Behandlung des Projekts verwendet wird, um die zugesagten Partnerleistungen zu erfüllen. Dadurch kann es bei anderen Ausbildungsstätten zu umso größeren Problemen kommen.
INTECAP stellt dabei insoweit eine Ausnahme dar, daß weniger die Regierung als ein Unternehmensverband den größten Einfluß auf die Führung ausübt.
In Kolumbien (SENA) wurde eine Technikerausbildung eingeführt.
Eine Ausnahme bildet Mazatenango. Es handelt sich zwar um einen Neuaufbau, doch die Struktur des Instituts war vom Erziehungsministerium für alle Technischen Schulen vorgegeben, so daß die Experten auf die Organisationsstruktur kaum Einfluß nahmen.
Das CERFIN (SECAP-Quito) ging aus dem zuvor geförderten Ausbildungszentrum ITEA hervor.
Die Einführung des Ausbildungsrhythmus’ 1 Woche Theorie und 1 Woche Praxis im CETMA (Mexiko), führt zum Beispiel dazu, daß sich der Praxisanteil der Ausbildung nur schwer verringern läßt, da dadurch der gesamte Ausbildungsplan durcheinander gebracht würde.
Es gibt Ausnahmen von dieser Regel, z.B. das CTHA.
In Mexiko gibt es keine vergleichbare Berufsbildungsorganisation.
Lediglich bei den INFOP-Ausbildungszentren wurden auch Maschinen aus Österreich, der Tschechoslowakei u.a. Ländern eingesetzt.
SENAstellt insoweit einen Sonderfall dar, als dort die höchsten Zugangsvoraussetzungen (technisches Abitur) bestehen. Daß sich dennoch genügend Abiturienten für die Technikerausbildung interessieren, hängt mit dem insgesamt höheren Bildungsniveau in Kolumbien und der hohen Akademikerarbeitslosigkeit zusammen.
Nur am Kerschensteiner-Institut gelang es der deutschen Seite nicht, die vom Partner gewünschte Doppelqualifikation - Techniker und Abitur - zu verhindern. CTHA-Absolventen werden aufgrund einer nach dem Förderende getroffenen informellen Regelung an der Universität in San Pedro Sula für technische Studiengänge zugelassen.
Dabei bedeutet beruflicher Aufstieg in diesem Kontext, daß Facharbeiter tatcärhlich als solche tätig sind, eine qualifizierte Tätigkeit ausüben und dadurch einen Einkommensgewinn erzielen. Für Techniker bedeutet dies, daß sie nicht mehr als Facharbeiter sondern als Vorarbeiter oder in technischen, mittleren Führungs-oder Stabsfunktionen eingesetzt werden.
Allerdings glauben immerhin zwischen 37% und 73%, daß die Arbeit zumindest teilweise auch von einem geringer Ausgebildeten erledigt werden könnte.
Auf eine genauere Darstellung soll hier aus Raumgründen verzichtet werden. Statt dessen wird auf die Fallstudien verwiesen.
Das CCA (Kolumbien) stellt einen Sonderfall dar, da hier in Zusammenarbeit mit einer Berufsbildungsorganisation (SENA) eine Technikerausbildung eingeführt wurde.
Einheimische Berufsbilder existieren oft nicht, d.h. es ist nirgendwo kodifiziert, welche Qualifikationen für einen bestimmten Beruf verbindlich sind.
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Stockmann, R. (1992). Komponenten der Nachhaltigkeit im Querschnittsvergleich. In: Die Nachhaltigkeit von Entwicklungsprojekten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93597-7_4
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