Zusammenfassung
Seriöse und wissenschaftlich fundierte Strategien zur Erkundung eines Forschungsgegenstands operieren mit methodologischen Basisannahmen, welche die Besonderheiten des Untersuchungsbereiches in die Analyseprozeduren einschreiben. Auf diese Weise reguliert die zugrundegelegte Methodologie von der Definition relevanter Forschungsfragen, über die Charakteristik der selektiv gesammelten oder generierten Materialien, bis hin zur interpretierenden Umarbeitung der Analyseergebnisse zu einem Bericht den Forschungsprozess. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich dabei auf die Frage, wie aus der methodologischen Perspektive einer interpretativen Sozialforschung der Gegenstandsbereich „Organisation“ betrachtet werden kann (erster Argumentationsschritt), um daraus Konsequenzen für die Bedeutung verschiedener Typen von Expertisen und verfahrenstechnische Spezifika für die Charakteristik und Anwendbarkeit von Expertlnnengesprächen abzuleiten (zweiter Argumentationsschritt). Im Zuge dessen werden drei verschiedene Typen von Expertisen mit jeweils spezifischen Funktionen im Forschungsprozess unterschieden. Anhand einer Fallstudie wird anschließend die systematische Einbindung von Expertlnnengesprächen in ein interpretatives Forschungsdesign thematisiert (dritter Argumentationsschritt).
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Froschauer, U., Lueger, M. (2002). ExpertInnengespräche in der interpretativen Organisationsforschung. In: Bogner, A., Littig, B., Menz, W. (eds) Das Experteninterview. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93270-9_11
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