Zusammenfassung
In den vorigen Kapiteln war viel von Organisationseffizienz die Rede, jedoch haben wir uns nie explizit mit der Frage befaßt, wann eine Organisation als „leistungsfähig“ zu bezeichnen ist und wann nicht. Frühe Organisationstheorien begnügten sich mit dem Begriff der „Profitmaximierung“, „Bereitstellung effizienter Dienstleistungen“, „hoher Produktivität“ und „guter Arbeitsmoral“ als ausreichenden Kriterien der Leistungsfähigkeit. Was diese Begriffe als brauchbare Kriterien entwertet hat, war (1) die Entdeckung, daß scheinbar rational organisierte Systeme unübersehbare Schwächen zeigen, wenn Profit oder gute Dienstleistungen die einzigen Bewertungskriterien sind, und (2) die Entdeckung, daß Organisationen vielfältige Funktionen erfüllen und vielfältigen Zielen dienen, die unter Umständen sogar zueinander in Widerspruch stehen können. Wenn wir beispielsweise an Organisationen wie Universitäten, Universitätskliniken oder Gefängnisse denken, können wir auf Anhieb mehrere Funktionen oder Ziele nennen, die allesamt als primär und wesentlich betrachtet werden müssen. Die Universität muß lehren und zugleich solides Fachwissen durch die Forschung schaffen; die Uni-Klinik muß sich einerseits um die Heilung ihrer Patienten bemühen, andererseits Lernmöglichkeiten für Mediziner und Krankenschwestern bieten; Aufgabe der Gefängnisse ist zwar, zunächst die Kriminellen aus dem Verkehr zu ziehen, gleichzeitig müssen sie sich aber auch um deren Rehabilitation bemühen. Ist die Leistungsfähigkeit der genannten Organisationen daran zu messen, was sie in einer der beiden Funktionen zu bieten haben, was sie in jeder der Funktionen leisten, oder zählt nur die Integration mehrerer Funktionen?
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Siebentes Kapitel
W. G. Bennis, „Toward a ‚Truly’ scientific Management: The Concept of Organizational Health“, General Systems Yearbook 7 (1962): 269–82. Zitat S. 273.
Marie Jahoda, Current Concepts of Positive Mental Health (New York: Basic Books, 1958).
C. Argyris, Integrating the Individual and the Organization (New York: John Wiley, 1964).
D. M. McGregor, The Human Side of Enterprise (New York: McGraw-Hill, 1960).
R. R. Blake und Jane S. Mouton, The Managerial Grid (Houston, Tex.: Gulf Publishing Co., 1964).
Lawrence und Lorsch, Organization and Environment.
K. Lewin, „Group Decision and Social Change“, in Readings in Social Psychology, Hrsg. E. Maccoby, T. Newcombe und E. Hartley (New York: Holt, Rinehart, and Winston, 1958).
Siehe auch L. Coch und J. R. P. French, „Overcoming Resistance to Change“, Human Relations 1 (1948): 512–32.
A. Bavelas und G. Strauss, „Group Dynamics and Intergroup Relations“, in The Planning of Change, Hrsg. K. Kenne und R. Chin (New York: Holt, Rinehart, and Winston, 1962).
Siehe W. G. Bennis, Organization Development: Its Nature, Origin, and Prospects (Reading, Mass.: Addison-Wesley, 1969).
sowie R. Beckhard, Organization Development: Strategies and Models (Reading, Mass.: Addison-Wesley, 1969).
Siehe E. H. Schein, Process Consultation: Its Role in Organization Development (Reading, Mass.: Addison-Wesley, 1969).
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© 1980 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Schein, E.H. (1980). Effizienz der Organisation. In: Organisationspsychologie. Führung — Strategie — Organisation. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91746-1_7
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