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Konsequenzen für die Zielorientierung und die Methoden politischen Handelns

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Blickwende in der Technologiepolitik

Zusammenfassung

Die überragende gesellschaftliche Vormachtstellung der Grundstoff- und der Verarbeitenden Industrie wankt. Aus den ehemaligen Zentren industrieller Macht an Rhein, Ruhr und Saar und den Werftenstandorten an der Küste sind Krisenregionen geworden. Die Krisen in den Branchen Kohle, Stahl und Werften erregen aber nur aufgrund der hier vorherrschenden Großbetriebe besonders große Aufmerksamkeit. Der Prozeß der Deindustrialisierung ist zwar in den ‘alten’ Grundstoffindustrien besonders stark, er ist aber nicht auf bestimmte Branchen beschränkt.

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Literatur

  1. In manchen Landern sank die Zementproduktion um bis zu -45%, der Stahlverbrauch um bis zu -44%, das Gütertransportgewicht um bis zu -30% und der Primarenergieverbrauch um bis zu -15%; vgl. Jänicke/Mönch 1986 und Jänicke 1987: 5. Das Wirtschaftswachstum entkoppelte sich in diesen Landern also teilweise vom Verbrauch von Primärenergie und auch vom Verbrauch solcher für die Industrialisierung ‘typischer’ Stoffe wie Kohle, Stahl und Beton.

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  2. Eine solche These wurde wohl zuerst von Fourastie aufgestellt; vgl. Fourastie 1954; vgl. auch den Literaturüberblick zur Drei-Sektoren-Hypothese in Berger/Offe 1984 und Offe 1984. Dort auch eine kritische Diskussion dieser Hypothese, bei der Offe trotz aller Abgrenzungsprobleme und aller gegenläufigen Tendenzen zum Schluß kommt, daß eine solche Entwicklung insgesamt nicht von der Hand zu weisen sei.

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  3. Im übrigen ist ja ein ganz erheblicher Teil der Dienstleistungen direkt auf den sekundären Sektor bezogen und von ihm abhängig, v.a. die unternehmensbezogenen Dienstleistungen und die Distribution.

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  4. Vgl. z.B. zu den sozialen ‘Kosten’ und Risiken einer Informationsgesellschaft Ullrich 1987, Mettler-Meibom 1987, Roßnagel u.a. 1987a und b, Berger/Kubicek u.a. 1988.

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  5. Vgl. Negt/Kluge 1981; vgl. zum Konflikt zwischen der personalen Orientierung und der lohnarbeitsförmigen Organisation bestimmter Dienstleistungen Offe 1984: 297.

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  6. Daß ein Bedeutungszuwachs des ‘Handwerklichen Paradigmas’ auf der technischen Grundlage des Flexibilisierungspotentials der Mikroelektronik nicht unrealistisch ist, läßt sich den Fallbeispielen in der Studie von Piore und Sabel über das ‘Ende der Massenproduktion’ entnehmen, vgl. Piore/Sabel 1985: 214 ff.

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  7. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, daß als Moment eines sehr langfristigen Wertewandels viele Menschen als Konsumenten wieder Naturprodukte bevorzugen (v.a. in den Bereichen Nahrungsmittel, Kleidung, Möbel, Baustoffe usw.). Es gibt so etwas wie einen Trend zum hochwertigen Naturprodukt, der weit über die Gruppe der ökologisch bewußten Konsumenten hinausreicht.

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  8. der vielleicht bessere Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet denn auch: The Second Industrial Divide.

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  9. Auch die Wissenbasis müßte dann allerdings eine andere sein. Nur auf der Basis ‘sanfter(er) Naturwissenschaften’ wird sich eine auch verwissenschaftlichte sanfte Technik entwickeln lassen, vgl. v. Gleich 1988.

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  10. Die Lücke zwischen dem ‘Zurück’ zur handwerklichen, haus- und landwirtschaftlichen Technik und Arbeit einerseits und der technologischen Weiterentwicklung industrieller Techniken auf der Basis der Mikroelektronik und sanften Biotechnik andererseits ist allerdings real gefüllt durch alle diejenigen Techniken und Arbeitsformen, die bisher nicht ins Visier der Kritik gerieten, weil sie im Vergleich zu den kritisierten Techniken mehr oder minder akzeptabel waren. Es handelt sich dabei sowohl um Techniken mit eher Werkzeugcharakter wie elektrische Bohrmaschinen, Schreibmaschinen, Plattenspieler als auch um Techniken mit eher Systemcharakter wie das Telefon, der öffentliche Nah- und Fernverkehr usw.

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  11. Etwas befremdend ist jedoch die im Schlußbericht eingangs erhobene Forderung, der Wirtschaftlichkeitsbegriff müsse nach der Erweiterung um den sozialen Ausgleichsgedanken und die Forderung nach Umweltverträglichkeit nun auch um das Kriterium der Sozialverträglichkeit erweitert werden. Es ist nicht dasselbe, ob Sozialverträglichkeit als Randbedingung von Wirtschaftlichkeit oder die Wirtschaftlichkeit als eines von vielen Kriterien in einem gesamtgesellschaftlichen Leitbild verstanden wird.

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  12. Siehe u.a. BMFT 1984: 13 f., 23 ff., Späth 1985, zur Übereinstimmung der Parteien: Mennicken 1986. Speziell zu NRW, wo immerhin Umweltverträglichkeit und Sozialverträglichkeit ausdrücklich mit zu den Zielen gehören: Krumsiek oder Jochimsen in NRW 1984, Jochimsen spricht sogar von der “Firma Nordrhein-Westfalen” im Rahmen der “Holding Bundesrepublik” (Jochimsen 1987: 7). Etwas zurückhaltender Rau 1984.

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  13. Eine der interessanteren konservativen Zukunftsvisionen der letzten Jahre ist im Auftrag der badenwürttembergischen Landesregierung erarbeitet worden (Zukunftsperspektiven 1983).

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  14. Vgl. Späth 1985: 28. Auf S. 29: “Es ist den etablierten Parteien bislang nicht gelungen, über ihr tradiertes Rollenverständnis als Sprosse auf der Stufenleiter politischer Willensbildung hinaus wirkliche Aktionsräume für bürgerschaftliches, als Dienst am Ganzen verstandenes Engagement zu bilden.”

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  15. Vor allem die Hausarbeit. Es wird geschätzt, daß auch in unseren Industrieländern zwischen einem Drittel und der Hälfte der gesamten Produktion in Eigenarbeit erbracht wird (Stretton 1978, zit. nach Weaver 1984: 150; Häussermann/Siebel 1987: 170).

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  16. Parsons hat die Bedeutung anderer Interaktionsmedien als des Geldes vielleicht als erster deutlich herausgearbeitet (vgl. Parsons 1980: 10). Der hier verwendete Medienbegriff deckt sich jedoch nicht mit denen von Parsons oder Luhmann, die je im Rahmen einer spezifischen, ausgefeilten Gesellschaftstheorie entwickelt werden. Mit Medien sind hier nicht nur gesellschaftliche Übertragungsmuster für intentionale Steuerung von außen gemeint (Handlungsangebote [Parsons 1980: 11], oder noch enger für Steuerungsabsichten politischer Instanzen wie sie in der Implementationsforschung [vgl. Kaufmann/Rosewitz 1983: 32 f., auch Görlitz/Voigt 1985: 42 ff.] untersucht werden). Allgemeiner geht es hier um verschiedene Übermittlungswege von handlungsrelevanten Einflüssen oder Informationen, die je eine bestimmte Perspektive implizieren und nur in einem bestimmten Interpretationskontext Bedeutung vermitteln können. Auch die Interaktion mit der nicht menschlichen Natur ist hier von Interesse.

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  17. Die Kommunikation zwischen Menschen und nichtmenschlicher Natur genauer zu beschreiben und zu fassen, bleibt eine nicht einfache Aufgabe. Diese Vorstellung rührt an die uns gewohnte scharfe Trennung zwischen Geist und Materie. Die Unterscheidung zwischen durch symbolische Medien vermittelte Kommunikation und unmittelbarer materialer Beeinflussung ist nicht mehr eindeutig. Auf diese erkenntnistheoretischen Fragen, die besonders in den Naturwissenschaften neuerdings diskutiert werden, kann hier leider nicht näher eingegangen werden.

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  18. Das machen besonders die heutigen Umwälzungen in Osteuropa deutlich. Siehe auch Jänicke 1986.

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  19. Anregend hier: Vahrenkamp 1986, Beer 1981

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  20. “Der Kapitalismus ist die Erfindung einer ungleichen Welt; um sich entwickeln zu können, braucht er die Komplizenschaft der internationalen Wirtschaft. Er ist das Produkt der autoritären Organisation einer Region, die sich offensichtlich zu sehr ausgedehnt hat. In einer begrenzten Region wäre er nicht so stark gewachsen, und ohne die billige Hilfsarbeit anderer Regionen wäre er vielleicht gar nicht entstanden.” (Braudel 1986: 83)

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  21. siehe die Konsequenzen des EG-Beitritts für Griechenland und Spanien (z.B. Spitzhüttl 1987). Zum Zusammenhang zwischen Grenzen und Vielfalt in der Biologie: Mayr 1954.

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  22. Dies entspricht weitgehend der von Johan Galtung entwickelten Vorstellung von Self-Reliance auf verschiedenen Ebenen (vgl. z.B. Galtung 1979). Genau das gleiche Organisationsprinzip findet sich im Begriff der Autopoiesis, wie ihn Francisco Varela für die nichtmenschliche Natur (zusammen mit H. Maturana) entwickelt und definiert hat (vgl. Varela 1979: insb. 50 ff.). Auch hier spielt die physische Reproduktion eine zentrale Rolle und damit sind auch räumliche Grenzen ein wesentliches Merkmal autopoietischer Systeme. Was Luhmann (wie auch Beer 1981, Zeleny 1981) im gesellschaftlichen Bereich unter Autopoiesis versteht, grenzt die stoffliche Basis aus und entspricht dem, was Varela allgemeiner Autonomie, nicht jedoch Autopoiesis nennt (vgl. Varela 1979: 55).

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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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v. Gleich, A., Lucas, R., Schleicher, R., Ullrich, O. (1992). Konsequenzen für die Zielorientierung und die Methoden politischen Handelns. In: Blickwende in der Technologiepolitik. Sozialverträgliche Technikgestaltung Materialien und Berichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91661-7_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91661-7_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12423-0

  • Online ISBN: 978-3-322-91661-7

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