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Ökologische Orientierung als ein anderer Umgang mit der Natur

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Blickwende in der Technologiepolitik

Zusammenfassung

Die ökologische Frage wird hier als eine gesellschaftspolitische Frage nach dem Umgang mit Natur gestellt, nach der Art und Weise dieses Umgangs und damit -wenn man den Technikbegriff über seinen bloß instrumenteilen Anteil hinaus sehr weit faßt — als eine Frage der Technik.

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Literatur

  1. Dies gilt selbst dann noch, wenn SPD und DGB das Projekt der Technikgestaltung nur als Ergänzung einer durchgreifenden Modernisierungsoffensive ansehen, zur Abfederung der schlimmsten sozialen (bzw. ökologischen) Folgen.

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  2. Wobei diesbezüglich die Verantwortbarkeit von Eingriffen im Hinblick auf die Verletzung der Menschenwürde und der Integrität von Organismen, im Hinblick auf die Irreversibilität (und Rückholbarkeit) von Eingriffen sowie im Hinblick auf mit Einriffen verbundene technische Risikopotentiale im Zentrum stehen.

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  3. Hier gilt es über die derzeit in den “scientific communities” herrschende Fixierung auf das jeweilig herrschende wissenschaftliche und technische Paradigma hinaus, die “Freiheit von Wissenschaft und Forschung” durch größere Akzeptanz (und finanzielle Förderung) der Pluralität und damit auch “dissidenter” wissenschaftlicher Ansätze erst wirklich herzustellen.

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  4. Mit vergleichbaren Ergebnissen was die zukünftige “Lebensqualität” im emphatischen und umfassenden Sinne eines “guten Lebens” anbelangt…

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  5. Allein diese öffentliche Debatte wäre schon ein gewaltiger Gewinn an gesellschaftlichen Einflußmöglichkeiten auf die Forschungs- und Technologieentwicklung. Dabei braucht man nicht einmal von der in einer pluralistischen Gesellschaft eher unwahrscheinlichen Annahme auszugehen, “die Gesellschaft” könnte sich als Ganze für einen dieser Pfade entscheiden. Es ist vielmehr damit zu rechnen, daß es zu ähnlichen Situationen wie im Energiebereich kommt, in dem derzeit (mit Ausnahme des “exportierten” Plutoniumpfades) drei der vier Pfade (Leichtwasserreaktoren, effektivierte Nutzung fossiler Energiequellen, sanfter Energiepfad/regionale und kommunale Energiekonzepte) mehr oder minder intensiv und an verschiedenen Orten gleichzeitig beschritten werden. Ohne den mit der “Energiewende” und dem Bericht der Enquete komission “Zukünftige Kernenergiepolitik” erbrachten Nachweis, daß es “auch Anders” geht, hätte sich die Anti-AKW-Bewegung allerdings wohl nie so weit durchsetzen können.

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  6. Mit dem Kriterium der “Mitproduktivität” wird in Kap. 1.2.3. ein Vorschlag gemacht.

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  7. Mit dem Kriterium der “Eingriffstiefe” wird in Kap. 1.2.3. ein Vorschlag gemacht.

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  8. Vgl. vor allem Müller-Reißmann/Bossel 1979, Meyer-Abich 1979, Enquetekomission 1980, Renn u. a. 1985, Meyer-Abich/Schefold 1986 und Müller-Reißmann/Bossel 1986, Roßnagel 1987.

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  9. Vgl. Enquetekommission Zukünftige Kernenergiepolitik 1980, Meyer-Abich/Schefold 1986, S. 18ff.

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  10. Die Enge der Zweck-Mittel-Bindung ist als Ausdruck der Tatsache zu verstehen, daß es einerseits Techniken gibt, die ohne weiteres für diesen und für jenen Zweck eingesetzt werden können, die also relativ ‘zweckneutral’ sind (eine lockere Zweck-Mittel-Bindung aufweisen). Als (vielleicht nicht allzu gutes) Beispiel wird in der Technikdebatte immer wieder auf das (Küchen)Messer verwiesen, mit dem man Äpfel schälen aber auch Menschen umbringen kann. Es gibt andererseits aber auch Techniken, bei denen die Zweck-Mittel-Bindung wesentlich enger ist. Als Beispiele wären das Fließband oder die Atombombe anzuführen. Bei ihnen besteht praktisch kein Spielraum für ‘alternative’ (sanfte) Einsatzmöglichkeiten/Anwendungen.

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  11. Es gibt Techniken, deren Wirkungen einigermaßen überschaubar sind (in Zeit und Raum). Zu dieser Gruppe gehören wohl die meisten handwerklich-hauswirtschaftlichen Techniken. Und es gibt Techniken, mit denen Wirkungen ausgelöst werden, die bezüglich ihrer zeitlichen und räumlichen Dimensionen alles bisher Gekannte in den Schatten stellen. Als extremes Beispiel für ins Unermeßliche ausgedehnte Wirkungsketten in der Zeit kann die Plutoniumerzeugung genannt werden. Plutonium hat eine Halbwertszeit von ca. 20.000 Jahren, d. h. wir belasten unsere Nachkommen über einen unvorstellbar langen Zeitraum mit unserem Atommüll. Als Beispiel für ungeheuer ausgedehnte Wirkungsketten im Raum ist die Produktion von Polychlorierten Biphenylen (PCBs) zu nennen, die als technische Öle ihre Einsatzpunkte in den Industrieländern haben, aber längst auch schon im Fettgewebe der Pinguine in der Antarktis nachgewiesen werden können. Wir sprechen bei derart ausgedehnten Wirkungsketten auch von ‘irreversiblen’ Wirkungen. Genau hier stellt sich dann die Frage, inwieweit das Auslösen derart unüberschaubarer Wirkungsketten überhaupt verantwortbar ist.

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  12. Eine ausführliche Darstellung dieser Kriterien findet sich im Zwischenbericht zu diesem Forschungsprojekt, vgl. von Gleich/Lucas/Schleicher 1987 sowie in von Gleich 1988.

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  13. Wo gereinigt wird, fallt schließlich ‘Dreck’ an und dies nicht zu knapp. Jänicke weist darauf hin, daß die Grundstoffindustrien zwar zwei Drittel der (allerdings rein quantitativ betrachteten) Umweltbelastungen und nur ein Drittel der Wertschöpfung zum gesamten Wirt-schaftsprozeß beisteuern, vgl. Jänicke 1985 und 1987.

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  14. Das Gleiche muß natürlich nach wie vor in bezug auf die lebendige Arbeit gefragt werden.

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  15. Zur Operationalisierung des Kriteriums Werkzeugcharakter gehören noch genauer überprüfbare Bestimmungen wie: Überschaubarkeit der Wirkungen technischer Eingriffe, Handlungsspielräume, Freiheitsgrade, Gestaltungsspielräume, Verfügbarkeit von Kompetenzen, sinnliche Rückkopplung/Erfahrbarkeit der Wirkungen usw., vgl. von Gleich 1988.

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  16. Die mathematisch-experimentellen Disziplinen stellen allerdings nur ein kleine Teilmenge aus der real existierenden Vielfalt naturwissenschaftlicher Disziplinen dar. Die Kritik betrifft deshalb nicht die Verwissenschaftlichung schlechthin, sondern nur die Verwissenschaftlichung auf der Wissensbasis der mathematisch-experimentellen Disziplinen. Dazu und auch zur wissenschaftlichen Wissensbasis “sanfter” Techniken vgl. von Gleich 1989.

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  17. Auch wenn bei diesen vor allem durch eine Häufung, d. h. durch eine extreme quantitative Steigerung der Eingriffe ebenfalls sehr große Schäden angerichtet und recht große Risikopotentiale aufgebaut werden können…

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  18. Also beim Vergleich zweier konkurrierender Technologien, Produktlinien oder technologischer Entwicklungspfade.

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  19. Solche derzeit noch zu den ‘klassischen’ zählende ‘alte’ Biotechniken können durchaus auch von ‘modernen’ (nichtgentechnischen) Biotechnologien abgelöst werden, wenn die entsprechenden Prozesse erst besser verstanden und dadurch ggf. auch besser handhabbar sind. Immerhin werden z. B. derzeit auch im ‘Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung’, das nun wirklich nicht der Okoromantik verdächtig ist, entsprechende Versuche zur “Biokonservierung von Lebensmitteln mithilfe von Schutzkulturen” durchgeführt.

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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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v. Gleich, A., Lucas, R., Schleicher, R., Ullrich, O. (1992). Ökologische Orientierung als ein anderer Umgang mit der Natur. In: Blickwende in der Technologiepolitik. Sozialverträgliche Technikgestaltung Materialien und Berichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91661-7_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91661-7_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12423-0

  • Online ISBN: 978-3-322-91661-7

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