Zusammenfassung
Seit Jahrzehnten bezeichnet der Volksmund Fußball als „die schönste Nebensache der Welt“. Ökonomische Erfolgsgrößen deutscher und ausländischer Fußballclubs haben jedoch seit kurzem Größenordnungen erreicht, die häufig auf dem Niveau von zumindest mittelständischen Unternehmen liegen. Die erfolgreichsten europäischen Clubs spielen wirtschaftlich mitunter sogar in derselben Liga wie international agierende Konzerne. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballs haben sich auch die Anforderungen an und die Aufgaben der Führungsetagen der Clubs verändert. Die ökonomische Lage korreliert — so zeigen empirische Untersuchungen — zumeist positiv mit dem sportlichen Erfolg1, so dass auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene Kompetenzen vorgehalten werden müssen. Einen besonderen Aspekt stellt hierbei die Unternehmensfinanzierung dar. Vermehrt finanzieren sich Fußballuntemehmen nicht mehr ausschließlich über ihre Hausbanken, sondern über den Kapitalmarkt. Neben mehr oder weniger innovativen Konstruktionen der Fremdfinanzierung wurde europaweit von etlichen Fußballclubs auch Eigenkapital am Kapitalmarkt aufgenommen. Um diesen Trend genauer analysieren zu können, soll im Folgenden zunächst ein europaweiter Überblick zu bereits emittierten Fußball-Aktien gegeben werden (2.). Anschließend werden Motive für und Argumente gegen ein Going Public mit Fokus auf Deutschland beleuchtet (3.). Im Hinblick auf rechtliche, wirtschaftliche und organisatorische Besonderheiten gilt es in der Folge, mögliche Voraussetzungen für ein Initial Public Offering (IPO)2 von Fußballunternehmen in Deutschland zu systematisieren (4.) und anschließend den Erfolg eines solchen Schrittes am Fallbeispiel von Borussia Dortmund zu überprüfen (5.).
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Paul, S., Sturm, S. (2004). Going Public von Fußballclubs. In: Hammann, P., Schmidt, L., Welling, M. (eds) Ökonomie des Fußballs. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90523-9_9
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